Bochum. . Der deutsche Tankstellenmarkt ist hart umkämpft: Aral führt die Branche der Spritverkäufer an, verliert aber wegen des scharfen Wettbewerbs an Boden. Beim Kraftstoff gibt es heftige Preisschwankungen. Im vergangenen Jahr gingen die Preise pro Liter täglich um bis zu acht Cent runter und wieder hoch.
Für die Tankstellen-Betreiber in Deutschland wird das Geschäft aber immer unruhiger. „Das Auf und Ab der Kraftstoffpreise war im Jahr 2013 ausgeprägter als jemals zuvor“, sagte Aral-Vorstand Stefan Brok vor Journalisten. Nach seinen Angaben fielen die Preise an allen 365 Tagen des Jahres um jeweils acht Cent und zogen entsprechend viele Erhöhungen nach sich. Der Aral-Vorstand: „Damit schwankten die Preise fast doppelt so stark wie noch 2012.“ Damals gingen die Preise im Schnitt um 4,3 Cent in die Höhe. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren gab es nur an 80 Tagen Preiserhöhungen. Die Zunahme sei dem verschärften Wettbewerb geschuldet.
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Die Markttransparenzstelle, die die Betreiber seit Dezember 2013 verpflichtet, die Preisentwicklung in Echtzeit zu melden, habe es nicht vermocht, die Achterbahnfahrt der Spritpreise zu bremsen, so Brok. Dennoch begrüßte er die Transparenz, weil nun alle Tankstellen ihre Preisveränderungen melden müssen. Die Preissenkungen 2013 seien mit dem günstigeren Ölpreis und dem starken Euro zu erklären.
Achterbahnfahrt der Benzinpreise
Obwohl die Spritpreise im vergangenen Jahr durchschnittlich um fünf bis sechs Cent pro Liter gefallen waren, verkaufte der Tankstellen-Marktführer Aral weniger Kraftstoffe als im Hochpreis-Jahr 2012. Deutlich zugelegt hat die deutsche Tochter des Ölmultis BP dagegen im Shop-Geschäft.
Das Minus fällt für Aral heftig aus: 2013 verkaufte die Bochumer Kette 7,3 Millionen Tonnen Kraftstoffe. Das entspricht einem Rückgang um drei Prozent: zwei Prozent beim Diesel und sogar fünf Prozent beim Benzin. Damit verlor Aral stärker als der Durchschnitt des deutschen Kraftstoffmarkts, der um rund ein Prozent schrumpfte, beim Dieselverkauf sogar um 2,5 Prozent zulegte.
Aral bleibt Marktführer
Dass sich das Aral-Kraftstoffgeschäft 2013 schlechter entwickelte als der Markt, beunruhige ihn nicht, sagte Brok. „In diesem umkämpften Markt haben wir unsere Marktführerschaft verteidigt.“ Brok: „Die großen Anbieter verlieren schneller, weil sie kleine Tankstellen aufgeben. Wir verzichten bewusst auf Volumen.“ Aral setze auf Qualität und ein auskömmliches Einkommen seiner Pächter. Mit 2489 Stationen verteidigte Aral 2013 seine Position als größte Kette und lag auch beim Spritverkauf mit 21,5 Prozent an der Spitze. Auf Platz 2 lag Shell mit 20 Prozent, gefolgt von Jet (10,5 Prozent), Total (9.0) und Esso (7,0).
30 neue Stationen geplant
Aral will in diesem Jahr 20 bis 25 Tankstellen schließen und rund 70 Millionen Euro in 30 neue Stationen investieren. Das sei ein Drittel mehr als 2012. Allein sechs Millionen Euro fließen in die geplante Vorzeige-Raststätte Beverbach an der A 40. Sie soll im Sommer zwischen Bochum und Dortmund öffnen und wird die erste Tankstelle auf der Strecke von Venlo nach Dortmund sein. Brok spricht von einem „Leuchtturmprojekt“. Als Hinweis auf die Geschichte des Ruhrgebiets erhält die Tanke einen nachgebauten Förderturm mit Aussichtsplattform.
Weil der Benzinabsatz schrumpft, wird für Aral das Geschäft mit Shops und Waschanlagen wichtiger. Während der Konzern am Liter Sprit nach eigenen Angaben zwischen ein und zwei Cent verdient, steuert das Shop-Geschäft 62 Prozent des Einkommens der Pächter bei. Aral beziffert den Umsatz mit Snacks und Lebensmitteln auf rund 1,5 Milliarden Euro.
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