Düsseldorf. Die Metro AG plant Millioneninvestitionen, um größere Umsätze im Internet zu erwirtschaften. Die Unternehmensgruppe hat erst kürzlich die Position als größter deutscher Handelskonzern an die Schwarz-Gruppe verloren. Metro-Chef Olaf Koch setzt seine nun Hoffnungen auf das Internet.
Das Weihnachtsgeschäft in den Innenstädten hat die Erwartungen nicht erfüllt - jetzt will Deutschlands zweitgrößter Handelskonzern Metro im Internet noch einmal Gas geben. Bei den konzerneigenen Elektronikketten Media Markt und Saturn soll die Zahl der online angebotenen Produkte vervielfacht werden. Und auch die zur Metro gehörende Warenhauskette Kaufhof soll künftig einen viel größeren Teil ihres Umsatzes im Internet erwirtschaften, wie Konzernchef Olaf Koch am Dienstag ankündigte. Dafür will der Handelsriese noch einmal Millionen in die Hand nehmen.
Neue Impulse kann der Konzern allerdings auch gut gebrauchen. Das Weihnachtsgeschäft verlief eher enttäuschend. Der Umsatz im wichtigen Weihnachtsquartal, das den Auftakt für das Geschäftsjahr 2013/2014 bildete, sank um 3,3 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro.
Das den Anteilseignern der Metro AG zuzurechende Ergebnis vervielfachte sich unter dem Strich zwar von 36 Millionen auf 451 Millionen Euro. Doch war der Anstieg im Wesentlichen auf Steuereffekte zurückzuführen. Das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag mit knapp 1,07 Milliarden Euro um 16 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Enormes Wachstumspotential vorhanden
Weltweit sei das Weihnachtsgeschäft im Dezember hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sagte Koch. Das traf vor allem die Elektronikketten Media Markt und Saturn. Vielfach hätten unter den Weihnachtsbäumen nicht Geschenke, sondern Gutscheine oder Geld gelegen, sagte Koch. Dies habe die Umsätze im Dezember gedrückt.
Doch seit Januar beobachte der Konzern Aufholeffekte. Zusätzlichen Schwung soll der Ausbau der Online-Präsenz bringen. Die Zahl der in den Online-Shops angebotenen Produkte soll von derzeit knapp 30.000 mittelfristig auf 150.000 steigen.
Auch bei der Warenhaussparte Kaufhof sieht Koch erhebliches Wachstumspotenzial im Internet. Derzeit erzielt die Sparte rund zwei Prozent des Umsatzes im Online-Handel. Doch könnten es schon bald zehn Prozent oder mehr sein, glaubt Koch.
Metro-Aktionäre können aufatmen
In der mit Abstand wichtigsten Sparte, dem Metro-Großhandel, will Koch das 50-jährige Jubiläum in diesem Jahr nutzen, um die Umsätze anzukurbeln. Probleme macht allerdings weiterhin das Deutschlandgeschäft. Ein Sorgenkind ist auch die SB-Warenhauskette Real. Sie leidet unter dem harten Wettbewerb im deutschen Einzelhandel - vor allem unter den wiedererstarkten Discountern.
Trotz der Baustellen können aber die Metro-Aktionäre aufatmen. Für das laufende Geschäftsjahr 2013/2014 will der Konzern wieder eine Dividende zahlen. Die Voraussetzungen dafür seien nach dem ersten Quartal "absolut gegeben", meinte Koch. Über die Höhe der Dividende werde aber erst nach zwölf Monaten entschieden. (dpa)