Nürnberg. Die Zahl der Bulgaren und Rumänen, die in Deutschland Hartz IV bekommen, ist laut Bundesagentur für Arbeit 2013 deutlich gestiegen. Ein Grund für den Anstieg ist demnach, dass viele bereits in Deutschland lebende Zuwanderer aus Südosteuropa ihre Familien nachgeholt hätten.
Die Zahl der auf Hartz IV angewiesenen Bulgaren und Rumänen in Deutschland hat nach Erkenntnissen der Bundesagentur für Arbeit (BA) im vergangenen Jahr deutlich zulegt. Im September 2013 hätten mehr als 40.000 Menschen aus den beiden Ländern Arbeitslosengeld II bezogen; das seien 48 Prozent mehr als im Jahr davor, geht aus einem internen BA-Vorstandspapier hervor, das der Nachrichtenagentur dpa in Nürnberg vorliegt.
"Die absoluten Zahlen sind aber weiter unscheinbar", heißt es in dem BA-Dossiers. Neuere Zahlen lägen noch nicht vor. Über die Entwicklung hatte zuerst die "Bild"-Zeitung berichtet.
Arbeitnehmerfreizügigkeit bringt weitere Zuwanderer
Eine BA-Sprecherin berichtete am Mittwoch, ein Grund für den Anstieg sei, dass viele der bereits in Deutschland lebenden und auf Hilfe angewiesenen Bulgaren und Rumänen ihre Familien nachgeholt hätten. Nach ihren Angaben bezögen außerdem manche der aus Südosteuropa stammenden Selbstständigen Hartz-IV-Leistungen, die von ihrem freiberuflichen Einkommen nicht leben können.
Mit der am Jahresbeginn in Kraft getretenen Arbeitnehmerfreizügigkeit rechnet die Bundesagentur mit 100.000 bis 180.000 Zuwanderern aus den beiden Ländern. Wie stark sich dies auf die Zahl der Hartz-IV-Bezieher auswirken werde, sei noch unklar, betonte die BA. Ob zuwandernde Bulgaren und Rumänen Grundsicherung beantragen können, ist rechtlich umstritten. (dpa)