Münster. Die Mütterrente kommt erst noch. Doch viele Betroffene schreiben schon fleißig Anträge. Die Rentenversicherungen stöhnen über einen wachsenden Berg an Schreiben, die kein Mensch braucht. Denn: Die Mütterrente muss gar nicht eigens beantragt werden.
Bei der Deutschen Rentenversicherung Westfalen gehen zunehmend Anträge auf Mütterrente ein. Dabei seien solche Anträge nicht nötig, betonte die Behörde am Freitag in Münster. Die Neubewertung der Erziehungszeiten erfolge von Amts wegen.
Die schwarz-rote Bundesregierung will die Erziehungszeiten von rund 9,5 Millionen Frauen, deren Kinder vor 1992 zur Welt kamen, besser honorieren. Sie hatte das entsprechende Rentenpaket am Mittwoch beschlossen, es braucht allerdings noch die Zustimmung des Bundestags. Im Juli soll das Gesetz in Kraft treten.
"Das hält unnötig auf", klagt die Rentenversicherung
"Obwohl es noch keine gesetzliche Regelung gibt, gehen immer mehr formlose Anträge auf Neuberechnung der Kindererziehungszeiten ein", erläuterte die Deutsche Rentenversicherung Westfalen. Das halte unnötig auf. Musterschreiben, die etwa im Bekanntenkreis weitergegeben würden, erweckten den Eindruck, dass nur mit Antrag ein Anspruch auf Mütterrente bestehe - dies sei falsch.
Auch die Deutsche Rentenversicherung Rheinland erhält nach Auskunft eines Sprechers bereits Anfragen, ob man etwas in Sachen Mütterrente tun müsse. Eine besondere Häufung von Anträgen registriere man bisher aber nicht. (dpa)