München. . In der Steueraffäre von Uli Hoeneß, dem Präsidenten des Fußballbundesligisten FC Bayern München sind am Wochenende neue Details verbreitet worden. Laut einem Medienbericht soll Hoeneß überwiegend mit Währungen spekuliert haben. Besonders erfolgreich sei er dabei nicht gewesen.

Der wegen Steuerhinterziehung angeklagte FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß ist nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" ein intensiver, aber vergleichsweise schlechter Börsen-Zocker gewesen. Wie die Zeitung eigenen Angaben zufolge aus Justizkreisen erfuhr, soll Hoeneß über ein Schweizer Konto vor allem mit Währungen spekuliert und an manchen Tagen bis zu 100 Börsendeals in Auftrag gegeben haben. Mal habe er auf einen Schlag drei Millionen Euro in Dollar investiert, mal 1,5 Millionen Euro in Yen.

Trotz der hohen Einsätze habe der 61-Jährige laut Anklage unterm Strich kaum Profit gemacht, weil den schnellen Gewinnen Verluste in ähnlicher Höhe gegenüber standen. Das räche sich nun für Hoeneß, denn bei einer Selbstanzeige werden anders als bei korrekt versteuerten Börsengeschäften Verluste nicht mit Gewinnen verrechnet. Demzufolge muss Hoeneß eine Steuerschuld von 3,2 Millionen Euro begleichen.

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Hoeneß' Selbstanzeige enthält dem Bericht zufolge auch aus Sicht von dessen Anwälten und Steuerberatern schwerwiegende Fehler: Statt die Belege für sämtliche Transaktionen vorzulegen, waren nur die jeweiligen Jahresendstände der Konten aufgeführt. Auch die Steuerschuld in Höhe von 3,2 Millionen Euro habe Hoeneß nicht vorschriftsmäßig gezahlt, sondern lediglich eine Kaution hinterlegt.

Von einem Freispruch geht im Hoeneß-Lager den Zeitungsinformationen zufolge niemand aus. Er selbst hoffe, mit einer Bewährungsstrafe unter zwei Jahren sowie einer Geldstrafe davonzukommen. Hoeneß muss sich früheren Berichten zufolge in sieben Fällen der Steuerhinterziehung verantworten. Der Prozess beginnt am 10. März in München. (afp)