Essen/Dortmund. . Viele Verbraucher mit Nachtspeicherheizungen müssen mehr zahlen. RWE erhöht die Preise. Gerade Preisaufschläge für Wärmestrom sorgen häufig für Ärger. Denn viele Wechselmöglichkeiten gibt es nicht. Immerhin gibt es nun ein Vergleichsportal. Und auch die Verbraucherzentrale NRW hat Tipps parat.

Wärmestrom-Kunden von RWE müssen sich zum Jahreswechsel auf Preiserhöhungen in Höhe von 3,7 Prozent einstellen. Das entspreche einem Anstieg von 0,71 Cent pro Kilowattstunde (brutto), teilte der Energieversorger auf Anfrage mit. Bei gemeinsamer Messung mit einem Stromzähler sollen Kunden künftig gut 28 Cent (Haushaltstarif) beziehungsweise 18,58 Cent (Nachttarif) pro Kilowattstunde bezahlen. Bei getrennter Messung von Haushalts- und Nachtstrom seien es künftig knapp 23 Cent und 18,58 Cent pro Kilowattstunde.

Gerade Preiserhöhungen für Wärmestrom sorgten bei Kunden mit Nachtspeicheröfen häufig für Ärger. Denn in der Vergangenheit war es kaum möglich, den Anbieter zu wechseln. Mittlerweile hat der Online-Dienst Verivox ein Vergleichsportal für Heizstrom gestartet. Einen Preisvergleich gibt es bei Verivox allerdings lediglich für Kunden, bei denen Haushalts- und Heizstrom getrennt gemessen werden.

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Umso schwerer ist es für viele Kunden, Alternativanbieter im RWE-Versorgungsgebiet zu finden. Die Verbraucherzentrale NRW nennt immerhin die Namen von den Versorgern BBSW (www.bbsw-energie.de), Enqu (www.enqu.de), Evita (www.evita-energie.de) und Niers-Energie (www.stadtwerke-kevelaer.de). „Bei diesen Anbietern können die Kunden von Nachtstromspeicherheizungen mit gemeinsamer Messung unter Umständen ein preisgünstigeres Angebot bekommen“, sagt Energieexperte Peter Blenkers. Das sei aber vom Einzelfall abhängig und müsse individuell geprüft werden.

RWE verschickt Vertragskündigungen

Für Verwirrung könnte bei vielen Wärmestromkunden von RWE sorgen, dass sie dieser Tage von ihrem Versorger eine Beendigung des bisherigen Liefervertrags erhalten. RWE wolle die Kunden mit Verträgen ausstatten, die „transparenter und kundenfreundlicher“ seien, heißt es. Der Bundesgerichtshof hatte RWE unlängst dazu verpflichtet, Geld an eine Gruppe von Kunden zurückzuzahlen, da bestimmte Klauseln bei Gaspreiserhöhungen nicht rechtmäßig waren.

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Offensiv wirbt der RWE-Konzern in seinen aktuellen Schreiben für „36 Max Strom“. Von einer „Preisgarantie“ ist die Rede. Eine wichtige Information steht aber im Kleingedruckten: Sollte sich die Ökostrom-Umlage weiter erhöhen, kann der Strompreis steigen – auch das wird praktisch garantiert.