Berlin. In diesem Jahr klagten besonders viele Studenten über Mangel an Wohnraum. Der doppelte Abi-Jahrgang schien der Grund zu sein. Doch eine Studie aus der Immobilienwirtschaft sagt jetzt: Es ist auf Jahre keine Besserung in Sicht.

Die Wohnungsnot der Studenten wird einer Untersuchung zufolge in vielen Hochschulstädten Deutschlands noch auf Jahre anhalten. Eine Analyse der 81 größten Studienstandorte mit jeweils über 5000 Studenten habe gezeigt, dass Angebot und Nachfrage am Wohnungsmarkt in insgesamt 25 Städten "im kritischen Bereich" lägen, hieß es in einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Studie des Immobilienentwicklers GBI. In diesen Städten würden "Angebot und Nachfrage bezüglich kleiner Apartments so spürbar auseinander driften, dass auch in Zukunft ein deutlicher Mangel herrschen" werde.

Am angespanntesten sei die Lage in Großstädten, hieß es in der Studie. Besonders problematisch sei die Situation in München, Hamburg, Frankfurt am Main und Köln. Aber auch in kleineren traditionellen Hochschulstädten wie Heidelberg, Konstanz oder Freiburg im Breisgau sei die Lage schwierig.

Früher wurde es im Laufe des Semesters besser

In den Städten seien die Engpässe am Wohnungsmarkt für Studenten "so nachhaltig, dass es die früher meist übliche Entspannung nach ein paar Semesterwochen gar nicht geben kann", hieß es in der Studie. Dies führe dazu, dass etwa in München Studenten "in ihrer Verzweiflung" bereit seien, "für ein kleines, unkomfortables Zimmer in einer WG durchschnittlich fast 500 Euro im Monat zu zahlen". Viele griffen sogar noch tiefer in die Tasche.

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In den besonders problematischen Städten sorgten nicht nur kurzfristige Effekte wie der doppelte Abiturjahrgänge in Nordrhein-Westfalen für eine hohe Wohnungsnachfrage, hieß es in der Untersuchung. Vielmehr gebe es dort einen langfristig stabilen Zulauf der Studierenden. Dies gelte für die Standorte von Exzellenz-Hochschulen und anderer renommierter Universitäten. Dort sei die Nachfrage nachhaltig hoch - insbesondere wenn dort auch medizinische Studiengänge angeboten würden. (afp)