Dublin/Frankfurt/Main. . Die Zeiten für Billigflieger sind auch nicht mehr rosig: Die irische Discount-Fluglinie Ryanair hat am Montag erneut ihre Gewinnerwartung für dieses Jahr gesenkt. An der Börse entwickelt sich der Kurs der Ryanair-Aktie entsprechend nach unten.
Der irische Billig-Flieger Ryanair hat angesichts sinkender Einnahmen seine Gewinnprognose für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Statt 570 bis 600 Millionen Euro würden für 2013 nun nur noch 500 bis 520 Millionen Euro Gewinn erwartet, teilte das Unternehmen am Montag in Dublin mit. Nachdem der Gewinn im ersten Halbjahr um ein Prozent auf 602 Millionen Euro gestiegen war, rechnet Ryanair also für das zweite Halbjahr mit Verlusten.
Als Gründe gab die Fluggesellschaft die anhaltend niedrigen Ticketpreise und die niedrige Rentabilität pro Passagier an. Diese seien auf eine "vermehrte Konkurrenz bei den Preisen, die schlechteren wirtschaftlichen Bedingungen in Europa und einen schwächeren Euro-Pfund-Wechselkurs" zurückzuführen, hieß es in der Mitteilung weiter. Ryanair geht demnach davon aus, dass die Ticketpreise im dritten Quartal durchschnittlich um neun Prozent sinken und im vierten Quartal um durchschnittlich zehn Prozent.
Erneute Gewinnwarnung bringt Ryanair-Aktie unter Druck
Bereits Anfang September hatte Ryanair seine Prognose für das Passagieraufkommen 2013 von 81,5 auf 81 Millionen Fluggäste gesenkt. Im ersten Quartal hatte das Unternehmen seine Passagierzahlen noch um zwei Prozent und seinen Umsatz um fünf Prozent auf 3,255 Milliarden Euro steigern können. Den absehbaren Abwärtstrend im zweiten Halbjahr konnte Ryanair mit offensiven Verkaufskampagnen zwar eindämmen, aber nicht verhindern.
Die erneute Senkung der Ergebnisziele durch Ryanair hat am Montag einen Kurssturz der Aktie ausgelöst. Die Papiere des Billigfliegers fielen um knapp zwölf Prozent auf ein Neun-Monats-Tief von 5,39 Euro. Dabei wechselten innerhalb der ersten Handelsstunde bereits rund fünf Mal so viele Aktien den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.
Die enttäuschende Prognosesenkung deute darauf hin, dass das Branchenumfeld für Ryanair schwieriger sei als für die Konkurrenz, sagte Analyst David Holohan vom Brokerhaus Merrion. Im Sog des Ryanair-Kurssturzes verlor Rivale EasyJet 4,5 Prozent. Lufthansa, Air France und die British Airways-Mutter IAG gaben zwischen 1,3 und 1,9 Prozent nach. Der europäische Branchenindex notierte 1,8 Prozent schwächer. (rtr/afp)