Düsseldorf. Rund jeder zweite Beschäftigte in Deutschland erhält Weihnachtsgeld. Das geht aus einer Online-Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung hervor. Dabei sind Frauen gegenüber Männer im Nachteil, Ostdeutsche erhalten die Zusatzzahlung seltener als Westdeutsche - und die Höhe variiert je nach Branche.
Etwa 54 Prozent der Beschäftigen bekommen einer Umfrage zufolge Weihnachtsgeld. Dabei hängt es nicht zuletzt vom Geschlecht und vom Wohnort des Arbeitnehmers ab, ob sich das Weihnachtsfest auch auf dem Konto bemerkbar macht. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Online-Umfrage des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor.
Generell gilt demnach: Frauen bekommen seltener Weihnachtsgeld als Männer. Rund 57 Prozent der Männer, aber nur 51 Prozent der Frauen können sich anlässlich des Festes über mehr Gehalt freuen. Große Unterschiede bestehen nach wie vor zwischen Ost und West: Im Westen bekommen 58 Prozent, im Osten nur 39 Prozent der Beschäftigten Weihnachtsgeld.
Auch die Art des Beschäftigungsverhältnisses spielt eine wichtige Rolle. Denn 56 Prozent der Beschäftigten mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen Weihnachtsgeld, aber nur 45 Prozent der befristet Beschäftigten.
Höhe des Weihnachtsgeldes ist abhängig von der Branche
Grundsätzlich sehen die geltenden Tarifverträge in den meisten Wirtschaftszweigen ein Weihnachtsgeld vor. Dabei gibt es nach Angaben des WSI jedoch je nach Branche erhebliche Unterschiede: So erhalten etwa die Beschäftigen im Bankgewerbe, in der Süßwarenindustrie, in der westdeutschen Chemieindustrie und in der Druckindustrie 95 Prozent bis 100 Prozent eines Monatseinkommens.
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Die Beschäftigen im Versicherungsgewerbe können mit 80 Prozent eines Monatsgehalts rechnen. In der ostdeutschen Chemieindustrie sind es 65 Prozent und in der ostdeutschen Metallindustrie 50 Prozent des Monatseinkommens.
Gar kein Weihnachtsgeld erhalten unter anderem die Beschäftigten im Bauhauptgewerbe Ost und im Gebäudereinigerhandwerk. An der Online-Umfrage hatten sich laut WSI insgesamt rund 15 000 Beschäftigte beteiligt. (dpa)