Frankfurt. Der insolvente Fernsehgeräte-Hersteller Loewe hat einen Finanzinvestor gefunden. Der Traditionsfirma aus dem fränkischen Kronach liege ein “konkretes, schriftliches Angebot“ zum Erwerb des operativen Geschäfts und wesentlicher Teile der Loewe AG vor, teilte Loewe am Montag mit.

Für den in die Pleite gerutschten Fernsehgeräte-Hersteller Loewe ist Rettung in Sicht: Die Traditionsfirma aus dem fränkischen Kronach teilte am Montag mit, sie habe einen Finanzinvestor gefunden, der die Sanierung und Neuausrichtung unterstützen wolle. Es gebe ein "konkretes, schriftliches Angebot" zum Erwerb des operativen Geschäfts und wesentlicher Teile der Loewe AG. Noch gebe es allerdings "offene Punkte", die in den nächsten Wochen geklärt werden sollen. Loewe hatte Anfang Oktober Insolvenz angemeldet, nachdem sich während eines Schutzschirmverfahrens kein Investor hatte finden lassen.

Loewe-Aktie um 23 Prozent eingebrochen

Die börsennotierte Aktiengesellschaft selbst wolle der potenzielle Investor aber nicht übernehmen, betonte Loewe. Die Aktionäre würden von der Rettung also allenfalls über die Insolvenzquote profitieren - dort stehen sie aber hinter den Gläubigern in der letzten Reihe. Die Loewe-Aktie brach um 23 Prozent ein, lag aber immer noch bei 2,90 Euro. Die Papiere insolventer Unternehmen notieren meist mit Cent-Beträgen.

"Ohne Investor ist es aus", hatte Vorstandschef Matthias Harsch Anfang Oktober gesagt. Es gebe sechs Angebote möglicher Investoren. Schon damals hatte Harsch auf reiche Familien oder auf Sanierungsfälle spezialisiere Finanzinvestoren gehofft.

Name des gefundenen Bieters unbekannt

Den Namen des nun gefundenen Bieters nannte Loewe nicht. "Offen ist, ob noch weitere Angebote, mit möglicherweise anderen Transaktionsstrukturen, eingehen werden", erklärte Loewe. Der japanische Partner Sharp und der frühere Aufsichtsratschef Rainer Hecker haben ihre Loewe-Anteile von zusammen knapp 50 Prozent gebündelt, um sie schnell einem neuen Investor übertragen zu können, der von einem Übernahmeangebot befreit ist.

Das Traditionsunternehmen mit 650 Mitarbeitern hatte den Trend zum Flachbildschirm verpasst, die Internationalisierung geriet ins Stocken. Viele Verbraucher fanden die luxuriösen Geräte im Vergleich zur Konkurrenz zu teuer. (rtr)