Stuttgart. Halloween steht kurz bevor - das dürfte nicht nur Kinder und Verkleidungsfreunde freuen, sondern vor allem die Händler. Ob Drogeriemarkt, Bäcker oder Metzger - die Läden sind gefüllt mit Artikeln rund um das Gruselfest. Nach Schätzungen werden in Deutschland gut 200 Millionen Euro mit Halloween umgesetzt.
Bald streifen wieder Hexen und Gespenster durch Deutschlands Straßen, fordern Süßes und drohen mit Saurem. Halloween ist aber nicht nur für viele Kinder ein Höhepunkt des Jahres - auch mehrere Wirtschaftsbranchen freuen sich auf das ursprünglich keltische Fest.
Am meisten dürften die Kostümhersteller profitieren: Sie hatten Halloween vor knapp 20 Jahren bewusst in Deutschland eingeführt, um eine zweite Saison neben der Faschingszeit zu kreieren.
Im vergangenen Jahr erlösten die Mitglieder der Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie mit Kostümen und Accessoires 28,9 Millionen Euro, wie ihr Sprecher der Nachrichtenagentur dpa erläuterte. Der Rückgang um sechs Prozent liege zum einen am Austritt eines Unternehmens aus der Fachgruppe, zum anderen aber an den schwindenden Margen. "Das Internetgeschäft setzt schon einiges unter Druck, da sinken die Ladenpreise, weil sich die Geschäfte anpassen müssen", erläuterte Sprecher Dieter Tschorn.
Umsatz liegt bei gut 200 Millionen Euro
Denn die Zahl der verkauften Kostüme legte zugleich um rund drei Prozent zu: Im vergangenen Jahr gingen den Angaben zufolge 320.000 Erwachsenen- und 298 .000 Kinderkostüme über die Kassentheken der Verbandsmitglieder. Hinzu kamen 124.000 Perücken und 200.000 Hüte, 837.000 Schminksets sowie 5 Millionen sonstige Accessoires.
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Insgesamt schätzt die Fachgruppe, deren Mitglieder rund 70 Prozent des Marktes abdecken, dass in Deutschland gut 200 Millionen Euro mit Halloween umgesetzt werden: Die Süßwarenindustrie bewahrt Hausbesitzer vor Schabernack, die Getränkebranche freut sich über zahlreiche Partys, beim Metzger gibt es Vampir-Wurst und beim Bäcker Hexen-Brot.
Die Bauern haben die Anbauflächen für Speisekürbisse in den vergangenen beiden Jahren um fast 50 Prozent erweitert und verkauften zuletzt allein in den Halloween-relevanten Monaten September und Oktober mehr als 15.500 Tonnen an Privathaushalte - viele Kürbisse leuchteten kurz darauf als Fratzenköpfe vor den Haustüren. (dpa)