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Wenn St. Martin bei Hermann Blomenkamp vor der Scheune liegt, dann ist nicht von einem Unglücksfall die Rede. Gemeint ist der Speisekürbis St. Martin, der nicht nur gut schmeckt, aus dem man auch ganz hervorragend zu Halloween oder St. Martin Laternen schnitzen kann.

Bis zu zehn Kilogramm werden Hermann Blomenkamps dickste Dinger. Mitte Mai, wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist, legt der Landwirt die Samen für den St. Martin und den Hokkaido - einen roten kleineren Speisekürbis, den man mit Schale verzehren kann - aus. „Dann ist der Kürbis nahezu ein Selbstläufer, er braucht keinen extra Dünger“, sagt der Sermer Gemüsebauer. „Ab Anfang September bis spätestens vor dem ersten Nachtfrost muss er geerntet werden.“ Das passiert mit einer handelsüblichen Gartenschere. „Einfach am Stiel abschneiden“, sagt Blomenkamp. „Allerdings am besten bei trockenem Wetter. Sonst bleibt die Erde an den Kürbissen kleben und von dem schönen Orange ist nichts mehr zu sehen.“ Reif sind die Kürbisse übrigens, wenn der Stiel getrocknet ist.

Hermann Blomenkamp baut die Kürbisse ausschließlich für den Verkauf in seinem Hofladen an. „Wir waren damals die ersten hier in der Gegend, die Kürbisse angebaut haben.“ Mittlerweile kultiviert er ausschließlich den St. Martin und den Hokkaido. Zierkürbisse gibt es bei dem 53-Jährigen nicht. „Da gab es einfach keine Nachfrage mehr. Zu uns kommen die Leute, weil sie den Kürbis auch verzehren wollen.“ Und genau das ist auch das Prinzip des gesamten Hofladens. „Die Kunden wollen die Nase sehen, die für das Gemüse verantwortlich ist. Wer regionale Produkte kauft, der weiß, wo sie herkommen. Und der weiß auch, unter welchen Umständen sie gewachsen sind.“

Wenn es allerdings um die Verarbeitung geht, da muss Hermann Blomenkamp passen. „Ich kann ihnen sagen, wie der Kürbis wächst und wie er schmeckt“, sagt er schmunzelnd. „Ich kann aber nicht kochen. Das machen meine Frau und meine drei Töchter besser.“ Ehefrau Dagmar Blomenkamp ist es auch, die im Hofladen immer wieder gute Tipps für ihre Kunden parat hat. Egal ob es um ein Rezept geht oder um die Frage, ob man den Kürbis erst als Dekoration vor die Tür stellen und später noch verzehren kann. Man kann. Aber auch hier gilt: Der Kürbis darf keinen Frost abbekommen. „Dann kann man ihn nicht mehr essen.“ Dagmar Blomenkamp kocht übrigens am liebsten Kürbis-Suppe. Vor allem rund um St. Martin. Und diesmal ist tatsächlich der 11. November gemeint.

„Meine Töchter höhlen vor dem St.-Martinszug die Kürbisse aus und schnitzen Laternen. Die werden dann an die Straße gestellt. Und ich mache aus dem Inhalt die Suppe.“