Brüssel. . Landwirtschaftliche Großbetriebe in der Europäischen Union sollen etwas weniger Direktzahlungen erhalten. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner setzte eine Sonderregelung durch, die Bonuszahlungen an kleine und große Höfe ermöglicht.
Billiger wird es nicht, grüner nur ein bisschen – die EU-Staaten, das Europäische Parlament und die Kommission haben sich auf Grundzüge der EU-Agrarpolitik bis 2020 verständigt. Die üppige Unterstützung von Großbetrieben wird ein wenig gedämpft – Deutschland kann das aber national umgehen.
Die EU gibt rund 40 Prozent ihres Haushalts für die Landwirtschaft aus. Die satten Zuwendungen an Mega-Höfe der Agrarindustrie, aber etwa auch an die Ländereien der britischen Königin, hatte dem EU-Agrarsystem viel Kritik eingetragen. So war eine Begrenzung der sogenannten Direktzahlungen für Großbetriebe der größte Zankapfel.
Beiträge um fünf Prozent gekürzt
Nun sollen Beträge über 150.000 Euro, die ein Betrieb im Jahr eigentlich bekommen würde, um mindestens fünf Prozent gekürzt werden. Das betrifft in Deutschland vor allem die großen landwirtschaftlichen Betriebe in Ostdeutschland. Die Abgeordneten hatten ursprünglich gefordert, die Direktzahlungen bei 300 000 Euro im Jahr zu kappen.
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Auf Betreiben von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) können aber die EU-Staaten ein alternatives System wählen. Sie dürfen einen Teil der Direktzahlungen als Bonus für den Landbesitz für die ersten 30 oder 40 Hektar ausschütten. Das kommt auch den kleinen Höfen zugute, muss aber von den Staaten extra bezahlt werden.
Bauern sollen mit insgesamt 100 Milliarden Euro für mehr Ökologie im Landbau belohnt werden. Außerdem werden Anreize für junge Menschen gegeben, in die Landwirtschaft einzusteigen.
Die Zustimmung zu dem Reformpaket durch den zuständigen Ausschuss und das Parlament gilt als sicher, da es auch von den Christdemokraten getragen wird.