Essen. . „Viele McDonald’s-Mitarbeiter wären finanziell besser dran, wenn sie in der Zeitarbeit arbeiten würden.“ So reagiert die Zeitarbeitsbranche auf einen Seitenhieb von McDonald’s. 7,71 Euro pro Stunde – das ist das Einstiegsgehalt bei der Fast-Food-Kette. Zeitarbeitsbetriebe zahlen knapp 50 Cent mehr.
7,71 Euro pro Stunde – das ist das Einstiegsgehalt bei der Fast-Food-Kette McDonald’s in Deutschland. Im Durchschnitt erreichen die Beschäftigten einen Stundenlohn von 10,34 Euro. Ein Filialleiter verdient im Schnitt rund 35.000 Euro im Jahr. Dass McDonald’s so offen über die Gehaltsstrukturen spricht, hat für Wirbel gesorgt. Kritik kommt aus der Zeitarbeitsbranche.
„Viele McDonald’s-Mitarbeiter wären finanziell besser dran, wenn sie in der Zeitarbeit arbeiten würden.“ Mit diesen Worten reagierte der Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (IGZ), Werner Stolz, auf das Interview von McDonald’s-Personalchef Wolfgang Goebel mit DerWesten. Die Branche ist verärgert darüber, dass Goebel ausdrücklich betonte, bei McDonald’s gebe es keine Zeitarbeit.
„Zeitarbeit als Prügelknabe des deutschen Arbeitsmarktes“
„Knapp 50 Cent mehr erhält ein ungelernter Helfer in der Zeitarbeit als Einstiegslohn – bei Einsatz in der Metall- und Elektroindustrie kann der Lohn bis auf 12,29 Euro steigen“, erklärte IGZ-Hauptgeschäftsführer Stolz. „Das heißt, ohne Qualifizierung können ungelernte Kräfte in der Zeitarbeit eine bessere Entlohnung erreichen als die McDonald’s-Beschäftigten im Durchschnitt verdienen.“ Stolz fügte hinzu: „Da sieht man einmal mehr, wie häufig die Zeitarbeit als Prügelknabe des deutschen Arbeitsmarktes herhalten muss, ohne dass dies wirklich durch belastbare Fakten untermauert wird.“
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McDonald’s-Personalchef Goebel hatte in dem Interview für die Jobs bei der Fast-Food-Kette geworben. „Die Lebenswege vieler unserer 64.000 Mitarbeiter sind bunt. Bei uns sind zahlreiche Abiturienten oder Studenten beschäftigt und etliche Mütter, die gerne in Teilzeit arbeiten möchten“, sagte er. „Auch Menschen, die woanders durchgefallen sind, bekommen bei uns eine zweite Chance, wenn sie bereit sind, Leistung zu zeigen.“
Wer bei McDonald’s arbeite, müsse allerdings bereit sein, auch am Samstagabend an der Fritteuse oder der Spülstation zu stehen, betonte der Personalchef. Umso wichtiger sei es, „dass wir als Arbeitgeber attraktiv sind, auch bei der Bezahlung“.