London. Die Industrie in der Eurozone lässt die Krise langsam hinter sich. Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg den vierten Monat in Folge und erreichte mit 51,4 Punkten den höchsten Wert seit Juni 2011, wie am Montag aus einer Umfrage unter 3000 Betrieben hervorgeht.
Die Euro-Wirtschaft schaltet auf dem Weg aus der Krise einen Gang hoch: Laut Umfragen in den Chefetagen der Industrieunternehmen stehen die Zeichen auf leicht beschleunigtem Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe der Eurozone verbesserte sich im August von 51,3 Punkten in einer Schnellschätzung auf 51,4 Zähler, wie das Forschungsunternehmen Markit am Montag nach endgültigen Daten in London mitteilte.
Obwohl der finale Wert für Deutschland mit 51,8 Punkten etwas unter den zunächst gemeldeten 52,0 Zählern lag, konnte das Stimmungsbarometer für den gesamten Währungsraum damit den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren erreichen. Erst im zweiten Quartal hatte die Euro-Wirtschaft nach anderthalb Jahren Dauer-Misere ihre tiefe Rezession überwunden.
Daten aus Spanien und Italien übertreffen Markterwartungen
Beim Einkaufsmanagerindex übertrafen im August vor allem die Daten aus den Krisenländern Spanien und Italien die Markterwartungen deutlich. In Spanien kletterte der Index erstmals seit April 2011 über die Expansionsschwelle von 50 Punkten. In Frankreich erreichte er lediglich 49,7 Punkte.
"Die Stimmungsverbesserungen sprechen für eine fortgesetzte konjunkturelle Erholung in Europa", kommentierte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Mit Blick auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag ergebe sich kein Handlungsdruck für eine Leitzinssenkung.
Die Finanzmärkte reagierten verhalten positiv auf die Daten. An den Anleihemärkten sanken die Risikoaufschläge für Staatspapiere aus Spanien und Italien. Der Euro konnte jedoch nicht profitieren und stand zuletzt bei 1,3217 US-Dollar. (dpa/rtr)