Luxemburg. Die Euro-Zone ist deutlich tiefer in die Rezession gerutscht. Die Wirtschaftsleistung brach im vierten Quartal um 0,6 Prozent ein, bestätigte das Europäische Statistikamt Eurostat am Mittwoch ein frühere Schätzung. Im Sommerquartal hatte es lediglich ein Minus von 0,1 Prozent gegeben.

Die Wirtschaft der Eurozone ist im vierten Quartal wie erwartet deutlich geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im Vergleich zum Vorquartal um 0,6 Prozent gesunken, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mit. Die Erstschätzung wurde damit bestätigt. Im dritten Quartal 2012 hatte die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um 0,1 Prozent abgenommen.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging das BIP im Schlussquartal des vergangenen Jahres um 0,9 Prozent zurück. Auch hier wurde die Erstschätzung bestätigt. Volkswirte hatten jeweils mit einer Bestätigung der Erstschätzungen gerechnet. Im dritten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent im Jahresvergleich.

Im vierten Quartal fielen die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Euroraum um 0,4 Prozent. Die Bruttoanlageinvestitionen sanken um 1,1 Prozent. Die Ausfuhren gaben um 0,9 Prozent nach. Die Einfuhren gingen ebenfalls um 0,9 Prozent zurück.

Bessere Aussichten für den Anfang des Jahres 2013

Anfang dieses Jahres dürfte sich die Talfahrt etwas abschwächen. Das Markit-Institut, das mit seinem Einkaufsmanagerindex regelmäßig den Puls der Wirtschaft fühlt, rechnet mit einem leichten Abflauen der Wirtschaftskrise in der Euro-Zone: Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal mit 0,2 Prozent deutlich langsamer sinken.

Die Kluft zwischen den Euro-Staaten wird aber immer größer. Dass Deutschland und Frankreich momentan so weit auseinander driften wie nie zuvor in der 15-jährigen Umfragegeschichte sei "Besorgnis erregend", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Deutschland ist auf dem besten Weg zum stärksten Quartalswachstum seit Frühjahr 2011, Frankreichs Wirtschaft schrumpft hingegen so zügig wie seit vier Jahren nicht mehr. (dpa/rtr)