Wiesbaden. Der lange kalte Winter und die Streiks des Sicherheitspersonals an den deutschen Flughäfen zeigen Folgen: Die Zahl der Inlandsflüge sank im ersten Halbjahr um sechs Prozent. Nur noch sechs der 22 Flughäfen im Land erwarten für dieses Jahr einen Gewinn.
In der ersten Hälfte dieses Jahres haben deutlich weniger Menschen auf innerdeutschen Strecken das Flugzeug benutzt. Die Passagierzahl ging unter anderem wegen Flughafen-Streiks im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 Prozent auf 11,04 Millionen zurück, berichtete das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden.
Einen so starken Rückgang hat es seit dem Krisenjahr 2009 nicht mehr gegeben. Insgesamt sank die Zahl der von deutschen Flughäfen abreisenden Passagiere um 0,5 Prozent auf 47,4 Millionen.
Flüge nach Übersee besonders gefragt
Besonders gefragt waren dagegen Flüge nach Übersee, die um 2,4 Prozent zulegten. Unter den europäischen Zielen (plus 1,1 Prozent) konnten vor allem Portugal (plus 8,8) und Griechenland (plus 7,0) gewinnen.
Auch interessant
Für das Gesamtjahr rechnet der Flughafenverband ADV noch mit einem kleinen Zuwachs von 0,4 Prozent auf erneut mehr als 200 Millionen Passagiere.
Im ersten Halbjahr hatten aus Verbandssicht mehrere Streiks sowie schwierige Witterungsbedingungen und einzelne Streckenstreichungen den Flugverkehr gedämpft. Nur noch 6 von 22 deutschen Verkehrsflughäfen rechnen für dieses Jahr mit einem Gewinn, hatte der ADV bereits vor einigen Tagen berichtet. Die Luftverkehrswirtschaft verlangt daher die Abschaffung der Luftverkehrssteuer, die auf jedes Ticket von deutschen Flughäfen fällig ist. (dpa)