Brüssel. Europas Wettbewerbshüter haben die Essener Chemiefirma Evonik Degussa erneut zu einer Geldbuße wegen Preisabsprachen verdonnert. Viele Unternehmen sollen jahrelang den Markt für Kalziumkarbidpulver und Magnesiumgranulat untereinander aufgeteilt und den Preis hochgehalten haben.

Die EU-Kommission sieht es als erwiesen an, dass neun europäische Unternehmen über Jahre hinweg bei Geheimtreffen in Hotelzimmern den Markt für Kalziumkarbidpulver und Magnesiumgranulat untereinander aufgeteilt haben, um künstlich erhöhte Preise verlangen zu können. Die Firmenvertreter stellten zu diesem Zweck eine vertrauliche Tabelle auf, die intern „Bibel“ genannt wurde.

Evonik Degussa muss 4,7 Millionen Euro zahlen

Zu den Firmen, die wegen Absprachen über das in der Stahlindustrie benötigte Pulver nun insgesamt 61 Millionen Euro Buße berappen müssen, zählte nach Angaben der EU-Kommission auch die deutsche Almamet, die deutsch-österreichische Ecka Granulate sowie die SKW Stahl-Metallurgie und deren frühere Muttergesellschaften Arques und Evonik Degussa.

Die Essener müssen 4,7 Millionen Euro zahlen, davon gut eine Million gesamtschuldnerisch mit SKW. Die Geldbuße für Evonik wird einerseits reduziert, weil sich die Firma bei den Untersuchungen kooperativ verhalten – in anderen Worten: ausgepackt – hat. Andererseits enthält der Betrag einen Straf-Aufschlag für Wiederholungstäter. Brüssel hatte Degussa 2002 bei Absprachen über Futtermittel erwischt.