Düsseldorf. In den Stellwerken Nordrhein-Westfalens sind laut Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) 35 der insgesamt rund 1800 Arbeitsplätze unbesetzt. Probleme wie aktuell am Mainzer Hauptbahnhof seien aber nicht zu befürchten, habe Bahnchef Rüdiger Grube im Gespräch mit Groschek versichert.
In den Stellwerken Nordrhein-Westfalens sind nach Angaben von Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) 35 der insgesamt rund 1800 Arbeitsplätze derzeit unbesetzt. Wie Groschek nach einem Gespräch mit Bahnchef Rüdiger Grube der "Rheinischen Post" (Freitag) sagte, ist das Personal für die offenen Stellen bereits in der Ausbildung. Grube zeigte sich zuversichtlich, die Überstunden in den NRW-Stellwerken vom kommenden Jahr an abbauen zu können. Probleme wie aktuell am Mainzer Hauptbahnhof habe das Bundesland nicht zu befürchten, habe Grube im Gespräch mit Groschek versichert.
Zugausfälle wegen Personalmangels angeblich nicht zu befürchten
Seit über einer Woche gibt es aus Personalmangel Zugausfälle und Umleitungen am Hauptbahnhof in Mainz. Bereits am Dienstag hatte die Bahn in NRW beschwichtigt: Zugausfälle wegen Personalmangels seien hier nicht zu befürchten. Aktuell seien alle Stellwerke arbeitsfähig.
Groschek sieht das Mainzer Bahn-Chaos als Beispiel für ein grundsätzliches Problem der Infrastruktur in Deutschland: "Ich glaube, dass das ein Symptom für eine tiefer liegende Krankheit ist. Und die Krankheit heißt: Jahrzehntelange Unterfinanzierung der Infrastruktur", sagte der Minister im Sender WDR 5. Es sei dringend an der Zeit, mehr Geld in die Infrastruktur zu investieren.
NRW-Minister fordert drei Maßnahmen
Konkret fordert der NRW-Minister drei Maßnahmen: Erstens müssten Pläne für einen Börsengang der Bahn endgültig vom Tisch. "Die Vorbereitungen dazu haben dieses Chaos ursächlich verantwortet", so Groschek. Zweitens müsse die Bundesregierung auf ihren Zwangsgewinn verzichten und das Geld in die Infrastruktur investieren. Drittens müssten Gewinne aus der Netz-Sparte wieder ins Netz investiert werden. Er forderte, auch mehr Steuergelder in die Infrastruktur zu geben. Die SPD plädiere für eine Erhöhung der LKW-Maut. (dpa)