New York. . Der für sein aggressives Finanzgebaren bekannte Großinvestor Carl Icahn hat einen “großen Anteil“ an Apple erworben. Unter Börsianern schürten die Äußerungen Icahns die Hoffnung, dass Apple einen größeren Teil seines gigantischen Bargeldbestandes an die Aktionäre ausschütten könnte.
Der Apple-Führung um Konzernchef Tim Cook dürften turbulente Zeiten bevorstehen: Der für seine aggressiven Methoden bekannte Investor Carl Icahn hat sich bei dem US-Konzern eingekauft. Er habe bereits mit Cook gesprochen, schrieb der 77-jährige Icahn beim Kurznachrichtendienst Twitter am Dienstag. Er habe Cook dabei seine Meinung erläutert, dass jetzt die Zeit für einen größeren Aktienrückkauf sei. Wie groß der Anteil ist, sagte Icahn nicht. Die Apple-Aktie sprang nach der Nachricht um über vier Prozent hoch.
Die Investoren schielen schon lange auf Apples Geldberg von deutlich mehr als 100 Milliarden Dollar. Konzernchef Cook kam ihnen im Gegensatz zu seinem Vorgänger Steve Jobs bereits entgegen: Apple will bis 2015 rund 100 Milliarden Dollar an Investoren ausschütten, über Dividenden und einen Aktienrückkauf. Der Betrag wurde in diesem Jahr fast verdoppelt. Nach der Rückkehr von Jobs 1997 zahlte Apple bis zuletzt keine Dividende. Vor Icahn hatte bereits der Hedge-Fonds-Manager David Einhorn Apple zu einer höheren Ausschüttung gedrängt.
Icahn hält Apple für "extrem unterbewertet"
Die Apple-Aktie ist jetzt rund ein Drittel weniger wert als beim Höchststand von über 700 Dollar im September vergangenen Jahres. Icahn erklärte, er finde Apple "extrem unterbewertet". Apple äußerte sich am Dienstag diplomatisch: Man begrüße das Interesse aller Anteilseigner. Cook habe eine "sehr positive Unterhaltung" mit Icahn gehabt.
<blockquote class="twitter-tweet"><p>Had a nice conversation with Tim Cook today. Discussed my opinion that a larger buyback should be done now. We plan to speak again shortly.</p>— Carl Icahn (@Carl_C_Icahn) <a href="https://twitter.com/Carl_C_Icahn/statuses/367351130776285184">August 13, 2013</a></blockquote>
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Icahn war in den 80er Jahren zu einem Symbol des aggressiven Investors geworden, als er Unternehmen aufkaufte, zerschlug und in Teilen wieder mit Gewinn loswurde. Das machte er zum Beispiel bei der Fluggesellschaft TWA vor. Derzeit mischt Icahn bei der geplanten Übernahme des PC-Herstellers Dell durch Gründer Michael Dell mit. Er versucht, den Deal zu verhindern und fordert stattdessen eine Sonderdividende für die Aktionäre. (dpa/rtr)