Essen. Das neue iPhone wird vorgestellt und die ganze Welt springt vor Aufregung im Dreieck. Die ganze Welt? Nein, nicht ganz. Redakteur Walter Bau entzieht sich dem Trouble und verkündet einen Apple-Boykott. Nix iPhone, nix iPod, nix iPad. Weil der Kult um jedes neue Apple-Gerät einfach nervt.

Alle fiebern dem neuen iPhone von Apple entgegen. Wirklich alle? Nein! Ein Bericht aus dem Widerstand.

Ich hatte nie ein iPhone. Auch kein iPad und keinen iPod. Noch nicht einmal einen Mac. Und ich habe auch nicht die Absicht, mein Mobiltelefon demnächst gegen das iPhone 5 oder meinen Windows-basierten Laptop gegen ein MacBook auszuwechseln.

Der Kult der Apple-Jünger nervt

Was anfangs eher Zufall war, entwickelte sich bei mir im Laufe der Jahre zu einer festen Überzeugung: Apple? Nein, danke! Was mich zunehmend nervt ist der Kult, den die Apple-Jünger um die ach, so trendigen Geräte aus dem kalifornischen Cupertino treiben. Was anfangs, in den 80er-Jahren, als die Macintosh-Computer als Underdogs gegen die IBM-betriebenen PCs antraten, noch sympathisch-verschroben daherkam, ist inzwischen nur noch Masche und Fassade.

Das gilt für die so bemüht coolen iPod-Lauscher, die ohne ihre Ohrstecker gar nicht mehr aus dem Haus gehen und denen egal ist, was sie da hören – Hauptsache der Sitznachbar in der U-Bahn bekommt mit, dass der Sound aus dem neuesten iPod kommt. Und das gilt für jene Internet-Junkies, die statt eines Gameboys nun allüberall ein iPad oder ein iPhone als Lieblingsspielzeug zur Hand haben, und so gekonnt mit flinken Fingern übers Display wischen. Immer auf der Suche nach dem neuesten Kult-Link.

Steve Jobs machte Apple zum Selbstzweck

Steve Jobs, der Apple-Gründer, verstand es in unnachahmlicher Weise, seine technischen Innovationen mit einem pseudo-philosophischem Überbau zu versehen, dass alsbald kaum einer noch nach Sinn und Zweck fragte – Apple wurde zum Selbstzweck. Alle rannten hinterher. Auch dann noch, als Apples Konkurrenz längst gleichwertige oder gar bessere Produkte zu einem günstigeren Preis lieferten - nur eben ohne angebissenen Apfel auf dem glänzenden Lack.

Aber Vorsicht: Jeder Trend führt unweigerlich zu einem Gegentrend, irgendwann kippt das Ganze, eines Tages läuft sich die iMasche tot. Und dann, liebe Mac-Alleskäufer, sind wir Apple-Verweigerer ganz weit vorn. Schreibt euch das auf euren Touchscreen! Wenn dort vor lauter Apps noch Platz sein sollte…

Apple stellt neues MacBook Pro vor

Apple hat am Montagabend auf der Entwicklerkonferenz WWDC...
Apple hat am Montagabend auf der Entwicklerkonferenz WWDC... © AFP
...verfügt über ein hochauflösendes Retina-Display und ist flacher als seine Vorgänger. Neben dem MacBook zeigt Apple auch...
...verfügt über ein hochauflösendes Retina-Display und ist flacher als seine Vorgänger. Neben dem MacBook zeigt Apple auch... © AFP
...die neue Version des Betriebssystems Mountain Lion OS. Apple-Vize-Chef Craig Federighi...
...die neue Version des Betriebssystems Mountain Lion OS. Apple-Vize-Chef Craig Federighi... © REUTERS
...übernahm die Präsentation. Aber auch...
...übernahm die Präsentation. Aber auch... © REUTERS
Apple CEO Tim Cookwar auf der Bühne präsent. Zu den vorgestellten Neuerungen gehörten auch...
Apple CEO Tim Cookwar auf der Bühne präsent. Zu den vorgestellten Neuerungen gehörten auch... © AP
Die WWDC ist eine jährlich stattfindende...
Die WWDC ist eine jährlich stattfindende... © REUTERS
...Entwicklerkonferenz von Apple. Zuvor war...
...Entwicklerkonferenz von Apple. Zuvor war... © REUTERS
...lange darüber spekuliert worden...
...lange darüber spekuliert worden... © REUTERS
....welche Produkte Apple präsentiert.
....welche Produkte Apple präsentiert. © REUTERS
1/9