München. Wieder eine diskussionswürdige Werbung des Autovermieters Sixt: Nach der Freilassung von Gustl Mollath aus der geschlossenen Psychiatrie hat das Autounternehmen ihn ungefragt zur Werbefigur gemacht. Erst im Nachhinein will der Autovermieter Mollath nun ein Honorar anbieten.

Der Autovermieter Sixt hat den aus der geschlossenen Psychiatrie entlassenen Gustl Mollath ungefragt zur Werbefigur gemacht. Für eine am Montag in der "Süddeutschen Zeitung" veröffentlichte Anzeige mit einem Bild Mollaths und dem in Anführungszeichen gesetzten Satz "Wenn hier jemand verrückt ist, dann der Sixt mit seinen Preisen" habe es vorab keine Absprache mit dem 56-Jährigen gegeben, sagte ein Sixt-Sprecher.

Es handle sich um eine satirische Anzeige, sagte der Sprecher weiter. Da Mollath eine öffentliche Person sei, dürfe das Unternehmen ihn auch ungefragt zum Gegenstand einer satirischen Darstellung machen. Dennoch wolle Sixt noch am Montag Kontakt zu Mollath aufnehmen und diesem ein Honorar anbieten. Über die Höhe des Honorars wollte der Sprecher keine Angaben machen - dies falle unter die Privatsphäre Mollaths.

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Mollath war siebeneinhalb Jahre gegen seinen Willen in der Psychiatrie untergebracht. Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Nürnberg wurde er vergangene Woche überraschend binnen weniger Stunden freigelassen. Anlass war, dass nach der Entscheidung des Gerichts der Prozess neu aufgerollt werden muss, der zu Mollaths Einweisung geführt hatte. (afp)