Berlin/Bonn/Düsseldorf. Die Telekommunikationsunternehmen Vodafone Deutschland und Deutsche Telekom haben behauptet, nicht an Abhöraktionen von Geheimdiensten beteiligt zu sein. Der Schutz der Kundendaten habe absolute Priorität, hieß es. Informationen würden nur im Fall einer gerichtlichen Anordnung herausgegeben.
Vodafone Deutschland und die Deutsche Telekom haben jede Beteiligung an Abhöraktionen ausländischer Geheimdienste strikt zurückgewiesen.
"Die Telekom gewährt ausländischen Diensten keinen Zugriff auf Daten sowie Telekommunikations- und Internetverkehre in Deutschland. Wir entwickeln auch keine Programme für ausländische Dienste", sagte ein Telekom-Sprecher am Freitag in Bonn.
"Der Schutz der Kundendaten hat bei Vodafone oberste Priorität", sagte ein Vodafone-Sprecher. Das Unternehmen gebe niemals Kundendaten weiter, es sei denn, es gebe dazu eine rechtliche Verpflichtung. In solchen seltenen Ausnahmefälle - etwa zur Verbrechensbekämpfung - sei aber eine gerichtliche Anordnung erforderlich.
Private Anbieter sollen stark an Abhöraktion beteiligt sein
Private Telekommunikationsanbieter sind nach einem Medienbericht noch stärker in die Abhöraktionen ausländischer Geheimdienste verwickelt als angenommen.
Der britische Geheimdienst GCHQ etwa, ein enger Partner des US-Dienstes NSA, arbeite beim Abhören des Internetverkehrs mit sieben großen Firmen zusammen, berichten "Süddeutsche Zeitung" (Freitag) und NDR. Sie berufen sich auf Dokumente des Whistleblowers Edard Snowden, die beide Medien einsehen konnten.
Die Dokumente von 2009 nennen neben den internationalen Unternehmen British Telecom, Verizon und Vodafone auch die Netzwerkbetreiber Level 3 Interoute, Viatel und Global Crossing. (dpa)