München. Der Verkauf der Münchener Edel-Modekette Escada soll sich in dieser Woche entscheiden. Laut einem Medienbericht gibt es Streit zwischen dem Insolvenzverwalter und einer deutschen Investorengruppe. Interessenten an einer Übernahme kommen auch aus Indien und Russland.
Der Verkauf des Luxusmodehauses Escada wird offenbar durch einen Streit über das attraktivste Kaufangebot behindert. Wie die «Financial Times Deutschland» (Montagausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete, hat die Investorengruppe um den Escada-Gründersohn Sven Ley mit 70 Millionen Euro das höchste Gebot für das Unternehmen abgegeben hat. Insolvenzverwalter Christian Gerloff verweigere aber den Zuschlag, weil Ley sein Gebot von Bedingungen abhängig mache und keine Preisuntergrenze nenne. Finanzkreisen zufolge gebe es außerdem Verbindungen zum russischen Escada-Großaktionär Rustam Aksenenko.
Verlust wichtiger Kunden drohe
Weil in den kommenden Tagen die Order-Runde für die Vor-Herbst-Kollektion 2010 starte, drohe der Verlust wichtiger Kunden, wenn bis dahin keine Klarheit über die Zukunft von Escada herrsche. Der Insolvenzverwalter werde versuchen, in diesen Tagen noch an einen Preis um die 50 Millionen Euro heranzukommen. «Am Donnerstag oder Freitag hingegen müsste er ohne die Order-Eingänge zu fast jedem Preis unterschreiben», sagte eine mit dem Verkaufsprozess vertraute Person der Zeitung.
In der Endausscheidung sind dem Blatt zufolge die Gruppe Ley, die Inderin Megha Mittal, Schwiegertochter des Milliardärs Lakshmi Mittal, der US-Finanzinvestor Oaktree, ein weiterer ausländischer Finanzinvestor sowie Rustam Aksenenko. Gerloff bevorzugt nach Informationen aus dem Unternehmen zwei Bieter aus dem Ausland. Ein Bieter sei Megha Mittal. (ddp)