Berlin. Die Mitarbeiter des Internet-Riesen Amazon haben am Donnerstag in Leipzig ihre Arbeit niedergelegt. Sie streiken für einen Tarfivertrag des Einzel- und Versandhandels. Das Amazon-Management lehnt eine solche Tarifbindung ab. Warum jetzt schon unter den Streikenden Feierlaune herrscht.

Im Kampf um einen Tarifvertrag beim Internet-Konzern Amazon haben am Donnerstag in Leipzig erneut zahlreiche Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Zwischen 200 und 250 Mitarbeiter seien dem Streikaufruf gefolgt, sagte der Verdi-Vertreter Jörg Lauenroth-Mago am Morgen.

Trotz der Ferienzeit gebe es eine gute Beteiligung. Bei den Streikenden sei eine gewisse Feierlaune zu beobachten, nachdem Amazon am Mittwoch angekündigt habe, seinen Mitarbeitern in Deutschland ein höheres Weihnachtsgeld zu zahlen und das Gehalt von Dezember an um vier Prozent zu erhöhen, sagte Lauenroth-Mago.

Verdi fordert für Amazon-Mitarbeiter Bezahlung nach Einzel- und Versandhandeltarif

"Das ist die richtige Richtung, reicht aber nicht. Wir wollen tarifliche Sicherheit haben", forderte der Gewerkschaftsvertreter. Amazon bewege sich, was die Inhalte angehe. "Da freuen wir uns auch drüber, dann haben sich die vielen Streiks gelohnt. Aber wir sind noch nicht am Ziel", betonte Lauenroth-Mago und bekräftigte die Forderung nach einem Tarifvertrag. Von Amazon war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Verdi fordert von Amazon eine Bezahlung, die dem Branchen-Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels entspricht. Das Amazon-Management lehnt eine solche Tarifbindung bisher ab.

Das US-Unternehmen orientiert sich an der niedrigeren Bezahlung in der Logistikbranche. Verdi hatte in den vergangenen Wochen immer wieder zu Warnstreiks aufgerufen. Amazon betreibt insgesamt acht Versandzentren in Deutschland an sieben Standorten. (afp)