Leipzig. . Der Online-Händler Amazon muss sich auf weitere Streiks einstellen. Die Gewerkschaft droht mit einem unbefristeten Arbeitskampf. Verdi will erreichen, dass die Amazon-Beschäftigten nach dem Branchen-Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels bezahlt werden.

Im Streit um eine Tarifbindung beim Online-Versandhändler Amazon droht die Gewerkschaft Verdi mit unbefristeten Streiks. "Wir werden den Druck erhöhen. Schon in den kommenden Tagen wird wieder gestreikt", kündigte der hessische Gewerkschaftssekretär und Verhandlungsführer Heiner Reimann in der "Bild"-Zeitung vom Dienstag an. Bewege sich Amazon dann nicht, werde Verdi die Beschäftigten auffordern, die Arbeit unbefristet niederzulegen.

Verdi fordert von dem Internet-Kaufhaus eine Bezahlung, die dem Branchen-Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels entspricht. Die Unternehmensführung lehnt eine solche Tarifbindung bisher ab.

Amazon orientiert sich an Logistikbranche

Das US-Unternehmen orientiert sich an der niedrigeren Bezahlung in der Logistikbranche. Laut Verdi gibt es kein Urlaubs- und kein Weihnachtsgeld, zudem werden Nachtarbeitszuschläge erst ab Mitternacht gezahlt.

Amazon ist der weltweit führende Onlinehändler. Das Unternehmen betreibt in Deutschland insgesamt acht Logistik- und Versandzentren, dazu zwei Kundenzentren für die Bestell- und Bezahlvorgänge sowie eine Zentrale in München. 9000 der weltweit mehr als 88.000 Mitarbeiter beschäftigt Amazon hierzulande. Am größten deutschen Amazon-Standort Bad Hersfeld arbeiten rund 3300 Menschen. In Leipzig beschäftigt der US-Konzern rund 2000 Mitarbeiter. (afp)