Wiesbaden. Alleinerziehende Frauen sind in Deutschland besonders häufig überschuldet. 14 Prozent der 2012 von Schuldnerberatungsstellen beratenen Menschen waren Frauen, die ihre Kinder allein erziehen. Ihr Anteil sei damit mehr als doppelt so hoch wie ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit.
Alleinerziehende Frauen und alleinstehende Männer sind besonders häufig von hohen Schulden betroffen. 14 Prozent der Verbraucher, die im Jahr 2012 eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchten, waren alleinerziehende Frauen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Diese Zahl ist doppelt so hoch wie der Anteil dieser Frauen an der Gesellschaft.
Ebenfalls überproportional ist demnach der Anteil alleinlebender Männer. Vergleichsweise selten sind laut Statistik hingegen kinderlose Paare betroffen: Sie machten 16 Prozent der überschuldeten Menschen aus, obwohl ihr Anteil an der Gesellschaft doppelt so hoch ist.
Hauptauslöser von Überschuldung ist laut Statistik - wie schon in den Vorjahren - der Verlust des Arbeitsplatzes. Dies ist demnach bei gut einem Viertel (26 Prozent) die Ursache. Weitere Gründe sind Trennung, Scheidung sowie der Tod des Partners oder der Partnerin (zusammen 14 Prozent) oder eine Erkrankung, Sucht oder ein Unfall (zusammen 13 Prozent). Etwas seltener führte eine unwirtschaftliche Haushaltsführung zu Überschuldung (zwölf Prozent), noch seltener eine gescheiterte Selbstständigkeit (acht Prozent). (afp/dpa)