Györ. . Autohersteller Audi eröffnet im ungarischen Györ neues Werk für die A3-Limousine. Mit dem Modell will Audi vor allem in Nordamerika und in Asien punkten. Insgesamt will Audi 2013 sein Auslieferungsvolumen gegenüber dem Rekordjahr 2012 noch einmal steigern.
Neben das größte Motorenwerk der Welt hat Audi jetzt in Ungarn für 900 Millionen Euro eine komplette Autofabrik platziert. 135 000 Fahrzeuge sollen von hier aus in die ganze Welt exportiert werden. Am Mittwoch gaben Audi-Chef Rupert Stadler, der Vorstandsvorsitzende des VW-Konzerns, Martin Winterkorn, und der ungarische Ministerpräsident Victor Orbán den offiziellen Startschuss für die Serienproduktion der Audi A3 Limousine.
Seit 20 Jahren Auslandsfertigung
Vor 20 Jahren startete der Ingolstädter Autobauer seine erste Auslandsfertigung. Insgesamt 180 Standorte wurden weltweit geprüft – den Zuschlag erhielt die Hauptstadt Westungarns Györ. Die Handelsstadt mit ihren 140.000 Einwohnern liegt etwa auf halbem Weg zwischen Wien und Budapest. Die Region entwickelt sich immer stärker als Anziehungspunkt für international agierende Unternehmen. Der Kaufkraftindex Györs hat bereits das Niveau Budapests erreicht und schickt sich an, dieses zu übersteigen.
Die Marke mit den vier Ringen hat hier in den vergangenen 20 Jahren mit der Audi Hungaria Motor kft fast sechs Milliarden Euro investiert. Audi produziert in Györ fast zwei Millionen Motoren im Jahr, beschäftigt mehr als 9000 Arbeitnehmer und ist größte ausländische Investor im Land.
Speziell die hier anlaufende Fertigung der Audi Limousine (mit Kofferraum) soll den Absatz in den USA und China weiter ankurbeln. Diese Karosserieform ist – außer in Europa – weltweit nach wie vor der Renner. Und hierauf setzen die Ingolstädter. Audi-Chef Stadler: „Wir haben vor allem zwei Regionen besonders im Fokus: Zum einen Nordamerika. Dort erzielen wir seit zweieinhalb Jahren einen Absatzrekord nach dem anderen. Zum anderen: Asien mit immer noch hohen zweistelligen Zuwachsraten – allen voran China, wo wir auch im 25. Jahr unserer Präsenz vor Ort den Premium-Markt anführen.“ Die Premium-Kompaktklasse, in der Audi mit dem A3 mitmischt, ist eines der global am schnellsten wachsenden Segmente. In Deutschland kann der A3 ab sofort geordert werden. Die Preise beginnen bei knapp 25.000 Euro. Erste Auslieferungen im September.
Weltweit investiert Audi bis 2015 insgesamt rund elf Milliarden Euro in den Ausbau seines Produktionsnetzwerkes und fährt damit das größte Investitionsprogramm in seiner Unternehmensgeschichte. Knapp die Hälfte, 5,3 Milliarden Euro, dienen dazu, die deutschen Standorte in Ingolstadt und Neckarsulm zu stärken und zu erweitern. Für das Gesamtjahr plant Audi, sein Auslieferungsvolumen gegenüber dem Rekordjahr 2012 (rund 1,455 Millionen Fahrzeuge) abermals zu steigern. Ebenso soll der Umsatz (48,8 Milliarden Euro) leicht steigen. Im laufenden Jahr will die VW-Tochter eine Operative Umsatzrendite von acht bis zehn Prozent erreichen.