Leipzig. Verdi macht Druck auf den größten Online-Händler Deutschlands: Die Gewerkschaft hat die Beschäftigten von Amazon in Leipzig und Bad Hersfeld erneut zum Streik aufgerufen. Verdi will mit dem Streik einen Tarifvertrag für die rund 9000 Beschäftigten durchsetzen.
Im Streit um einen Tarifvertrag ruft die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten des Internet-Versandhändlers Amazon in Leipzig zum dritten Mal zum Streik auf. Zeitgleich soll laut Verdi am Montag auch am größten deutschen Standort Bad Hersfeld die Arbeit ruhen. Der Ausstand hat mit der Frühschicht ab 6 Uhr oder 6.30 Uhr begonnen und endet mit dem Ende der Spätschicht. "Es ist nicht akzeptabel, dass Amazon als der größte Online-Versandhändler keiner Tarifbindung unterliegt", kritisierte die Gewerkschaft. Seit dem ersten Streik vor gut drei Wochen habe sich Amazon nicht bewegt.
In Sachsen und Hessen hatten sich die Verdi-Mitglieder von Amazon in Urabstimmungen für den Arbeitskampf entschieden. Die Gewerkschaft fordert für sie einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Das US-Unternehmen lehnt dies ab und orientiert sich nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche. Amazon hat in Deutschland acht Versandlager und rund 9000 Mitarbeiter. (dpa)