Washington. Der Farmer Ernest Barnes verlangt eine Entschädigung von mindestens 100.000 Dollar (76.500 Euro) von Monsanto. Er wirft dem Saatgutkonzern vor, für den Gen-Weizen verantwortlich zu sein, der auf seinem Feld gefunden worden ist. Der Anbau von Gen-Weizen ist in den USA nicht erlaubt.
Wegen des Verfalls der Weizenpreise nach der Entdeckung von Gen-Weizen im US-Bundesstaat Oregon hat ein Farmer den Saatgutkonzern Monsanto verklagt. Das Unternehmen habe "grob fahrlässig" gehandelt, indem es den genveränderten Weizen entwickelt und im Freiland getestet habe, hieß es in der am Dienstag bekannt gewordenen Klage des Farmers aus Kansas. Der Anbau von Gen-Weizen ist in den USA nicht erlaubt. Nach der Entdeckung in Oregon stoppten Japan und Südkorea Teile ihre Weizenimporte aus den Vereinigten Staaten. Daraufhin fiel der Preis.
Der Farmer Ernest Barnes verlange eine Entschädigung von mindestens 100.000 Dollar (76.500 Euro) von Monsanto, erklärte die Rechtsanwaltskanzlei Susman Godfrey. "Wir erwarten, dass sich andere Kläger anschließen", eine Sammelklage sei nicht ausgeschlossen. Die Klage wurde am Montag in Kansas eingereicht. Der landwirtschaftlich geprägte Bundesstaat exportiert 90 Prozent seines Weizens. Monsanto wies die Klage als "substanzlos" zurück. Anwälte, die Bauern hinterherjagten und einfingen, hätten voreilig eine Klage eingereicht, ohne Beweise einer Schuld vorweisen zu können, erklärte Firmenanwalt David Snively.
Landwirtschaftsministerium untersucht den Vorfall
Das Landwirtschaftsministerium in Washington untersucht, wie der Gen-Weizen auf die Farm in Oregon gelangen konnte - neun Jahre, nachdem Monsanto die Tests damit beendet hatte. Das Ministerium versicherte, es gebe keinerlei Hinweise, dass der Gen-Weizen in den Handel gelangt sei. Der Preis für Weizen, der kurz nach Bekanntwerden der Entdeckung in Oregon gefallen war, ist mittlerweile wieder gestiegen. Die USA produzieren rund zehn Prozent des Weizens weltweit und sind der größte Exporteur. (afp)