Essen. Der Essener Energiekonzern verlagert Verwaltungsstellen nach Polen. Die Gewerkschaft Verdi bezeichnet das als „betriebswirtschaftlichen Unsinn“. In Konzernkreisen hieß es, Lohnzugeständnisse könnten auch weitere Job-Verlagerungen verhindern.
Der Energiekonzern RWE will in den kommenden Monaten mit der Verlagerung von Service-Aufgaben wie Rechnungs-, Finanz- und Personalwesen ins polnische Krakau beginnen. Finanzchef Bernhard Günter sagte am Mittwoch, in einem ersten Schritt werde das eine zweistellige Stellenzahl „unter 100“ betreffen. In dieser „Pilotphase“ werde geprüft, ob weitere Schritte folgen.
Gewerkschaft Verdi kritisiert Schritt als „Unsinn“
Die Gewerkschaft Verdi bezeichnete das als „betriebswirtschaftlichen Unsinn“. Unklar blieb, welche Größenordnung die Verlagerungen annehmen könnten. Europaweit arbeiteten mehrere Tausend Mitarbeiter in diesen Bereichen, diesen Umfang werde die neue Einheit in Krakau aber nicht annehmen. In Konzernkreisen hieß es, Lohnzugeständnisse könnten auch weitere Verlagerungen verhindern.
Im ersten Quartal sank der operative Gewinn um 4,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. RWE erwartet für 2013 einen Gewinn vor Abzug der Zinsen, Steuern und Abschreibungen von rund neun (Vorjahr 9,3) Milliarden Euro.