Essen. . Der Energieversorger RWE will Kosten sparen und daher einen Teil der Stellen aus Deutschland nach Polen verlagern. Die Testphase wird dieses Jahr anlaufen. Sollte das Projekt umgesetzt werden, befürchtet die Gewerkschaft Verdi den Verlust vieler Stellen vor allem in Essen.
Die beim Energieversorger RWE drohende Verlagerung von Stellen nach Polen würde den Konzernstandort Essen möglicherweise ganz besonders treffen. RWE baut derzeit in Krakau ein zentrales Servicecenter für Querschnittsaufgaben im Personal-, Finanz- und Rechnungswesen auf.
In einer Pilotphase sollen dort zunächst maximal 99 Mitarbeiter eingestellt werden. Sollte sich RWE nach der Pilotphase entscheiden, das Projekt weiter auszurollen, befürchtet die Gewerkschaft Verdi, dass in Deutschland damit „schnell 3000 bis 4000 Stellen“ wegfallen könnten, sagte Verdi-Landesfach- bereichsleiter Hans-Peter Lafos auf Nachfrage dieser Zeitung.
Vor allem Standort Essen wäre betroffen
„Das würde vor allem den Standort Essen treffen, weil hier viele Verwaltungseinheiten gebündelt sind“, befürchtet Lafos, der auch RWE-Aufsichtsratsmitglied ist. Wie lange die Pilotphase in Polen dauern soll, ist nach Angaben von Verdi-Mann Lafos noch unklar. Bis das Servicecenter aufgebaut ist, könnten jedoch noch Monate vergehen.
Der unter zunehmenden Druck stehende Energie-Konzern RWE möchte mit der Verlagerung Kosten sparen. Einen ähnlichen Schritt ins günstige Osteuropa hatte Konkurrent Eon bereits mit dem Aufbau eines Servicecenters in Cluj (Rumänien) getan.