Essen. . Nach der Wahl von Thomas Westphal an die Spitze der Dortmunder Wirtschaftsförderung will die Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr rasch einen neuen Geschäftsführer suchen. Dem Regionalverband Ruhr schwebt eine deutlichere Aufgabentrennung zwischen kommunaler und regionaler Wirtschaftsförderung vor.

Nach nur zweieinhalb Jahren muss sich die Metropole Ruhr erneut einen Chefwirtschaftsförderer suchen. Der bisherige WMR-Geschäftsführer Thomas Westphal wechselt in seine Heimatstadt Dortmund, um dort die Wirtschaftsförderungsgesellschaft zu leiten. Im Dortmunder Rat wurde er am Donnerstagabend von einer breiten Mehrheit gewählt.

Anders als bei der Gründung der WMR zum 1. Januar 2007 haben sich die 53 Revier-Kommunen offenbar mit der Metropolwirtschaftsförderung versöhnt. Immerhin lässt sich ihre Mutter, der Regionalverband Ruhr (RVR), die in Mülheim beheimatete Gesellschaft jährlich 2,3 Millionen Euro kosten. Parallel dazu finanzieren die Städte ihre eigenen Wirtschaftsförderungsämter oder -Gesellschaften. Und in Düsseldorf sitzt mit NRW-Invest auch noch eine Landeseinrichtung.

RVR-Direktorin für „vernünftige Aufgabenteilung“

RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel ist die Dreifach-Struktur bewusst. Im Gespräch mit dieser Zeitung fordert sie deshalb eine „vernünftige Aufgabenteilung“. Die kommunalen Wirtschaftsförderer, so ihr Plan, sollen sich um die Bestandspflege der Unternehmen und Neuansiedlungen kümmern, die WMR um Darstellung der Region und strategische Entwicklung.

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Angesichts der akuten Gewerbeflächennot sieht sie auch das strategische Gewerbeflächenmanagement bei der Metropole gut aufgehoben. ür die Aufstellung des elektronischen Gewerbeflächenatlas hatte WMR-Geschäftsführer Thomas Westphal im vergangenen Jahr einen Preis des Initiavkreises Ruhr erhalten.

Vor diesem Hintergrund schwebt Geiß-Netthöfel schon ein Profil des künftigen Chefwirtschaftsförderers vor: „Er muss sich mit Wirtschaftsförderung auskennen und die Region kennen“, sagte die RVR-Direktorin. „An dem Etat von 2,3 Millionen Euro werden wir nicht rütteln.“

Zügige Ausschreibung geplant

Der WMR-Aufsichtsratschef und Oberhausener OB Klaus Wehling kündigte an, dass die Gremien „sehr zügig eine Ausschreibung auf den Weg bringen“ wollen, um einen neuen Wirtschaftsförderer zu finden.

Thomas Westphal selbst betont, dass sein Wechsel nach Dortmund „keine Entscheidung gegen die WMR“ sei. „Die regionale Brille werde ich nicht abnehmen.“ Der 46-Jährige sieht „das Bewusstsein für Gemeinsamkeit über die Stadtgrenzen hinaus“ gewachsen. Symbol dafür sei der New Park in Datteln. Auch die Opel-Fläche in Bochum könnte regional entwickelt werden.

Wann Westphal nach Dortmund wechseln wird, steht noch nicht fest. Ein Termin im Sommer wird angepeilt. Westphal löst den bisherigen Wirtschaftsförderer Udo Mager ab, der Geschäftsführer des Dortmunder Flughafens wird.