Berlin. Eine Woche nach dem bundesweiten Warnstreik bei der Lufthansa haben das Unternehmen und die Gewerkschaft Verdi am Montag ihre Tarifverhandlungen fortgesetzt. Neue Streiks seien laut sagte Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle nur vermeidbar, “wenn die Lufthansa klare Angebote macht.“ Möglicherweise müssten die Verdi-Mitglieder bei der Lufthansa “noch einige Male streiken.“

Eine Woche nach dem bundesweiten Warnstreik bei der Lufthansa haben das Unternehmen und die Gewerkschaft Verdi am Montag ihre Tarifverhandlungen fortgesetzt. Verdi droht sogar mit einem unbefristeten Streik gedroht. Am 4. Juni treffe sich die Tarifkommission. "Dann könnte die Urabstimmung beschlossen werden und ein unbefristeter Streik folgen," sagte Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle der "Frankfurter Rundschau" (Montag). "Die Streikbereitschaft ist sehr hoch und wir müssen hart bleiben." Vertreter der Lufthansa und der Gewerkschaft Verdi treffen sich an diesem Montag in Frankfurt zur inzwischen vierten Verhandlungsrunde. Die Gespräche sind auf zwei Tage angelegt. Zum einen spiele die Lohnforderung eine wichtige Rolle, "noch wichtiger" sei aber die Beschäftigungssicherung, sagte Behle.

Neue Streiks nur bei klaren Angeboten der Lufthansa vermeidbar

Neue Streiks seien nur vermeidbar, "wenn die Lufthansa klare Angebote macht", sagte Behle. Möglicherweise müssten die Verdi-Mitglieder bei der Lufthansa "noch einige Male streiken". Die Streikbereitschaft bei den Lufthansa-Beschäftigten sei sehr hoch.

Die Zeit dränge vor allem, weil am 1. Juli die neue Germanwings starte. Betroffen davon sei vor allem das Bodenpersonal an vielen kleinen Flughäfen. "Viele Mitarbeiter wissen nicht, ob sie morgen ihren Job noch haben."

14.000 Beschäftigte am Streik beteiligt

Verdi hatte am Montag vergangener Woche mit einem bundesweiten Warnstreik den Flugbetrieb bei der Lufthansa fast komplett lahmgelegt. Von knapp 1800 geplanten Flüge konnten nur 42 starten. 14.000 Beschäftigte beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben an dem Ausstand.

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Die Gewerkschaft fordert für rund 33.000 Beschäftigte der Bereiche Service, Cargo und Technik 5,2 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Laut Verdi legte die Lufthansa bislang ein Angebot vor, das Gehaltserhöhungen zwischen 0,4 und 0,6 Prozent in den ersten zwölf Monaten vorsieht.

Lufthansa durchläuft derzeit ein Spar- und Kürzungsprogramm

Die Lufthansa selbst sprach von einem Angebot mit einer zweistufigen Gehaltserhöhung in Höhe von 1,7 Prozent für die Lufthansa AG, in Höhe von 2,1 Prozent für die Frachttochter Lufthansa Cargo und den IT-Dienstleister Lufthansa Systems und im Umfang von 2,3 Prozent für die Lufthansa Technik.

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Die Lufthansa durchläuft derzeit ein Spar- und Kürzungsprogramm. Der Konzern will unter anderem weltweit 3500 Stellen in der Verwaltung streichen und so zusammen mit anderen Schritten sein Ergebnis im laufenden Geschäft um 1,5 Milliarden Euro verbessern.

Mit der "neuen Germanwings" will die Lufthansa auf dem hart umkämpften Markt der Billigflieger Boden gutmachen. Den Umbau ihrer Billigtochter hatte die Lufthansa im September beschlossen. (afp/rtr)