Berlin. Bei der angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate liegen noch Millionen-Anlagen der deutschen Sozialkassen. Unter anderem haben die Bundesagentur für Arbeit und Krankenversicherungen bei der HRE investiert. Für die FDP ist das ein unglaublicher Vorgang.

Die deutschen Sozialversicherungen haben laut einem Zeitungsbericht noch rund 750 Millionen bei der angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) angelegt. Das berichtete die «Bild"-Zeitung unter Berufung auf Angaben des Bundesfinanzministeriums. Danach haben Krankenversicherungen bei der HRE 411 Millionen Euro angelegt und die Unfallversicherung 106 Millionen Euro. Zum größten Teil wurden die Gelder der Beitragszahler demnach in Schuldscheindarlehen oder Termingeldern angelegt. Zu einem geringen Teil seien sie auch in Pfandbriefen angelegt, in einem Fall in einer ungedeckten Inhaberschuldverschreibung.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat dem «Bild"-Bericht zufolge 230 Millionen Euro ihres Versorgungsfonds für die BA-Beamten in Form von gedeckten Schuldverschreibungen beim HRE-Konzern investiert. Der Finanzexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Frank Schäffler, kritisierte die Anlagepolitik der Sozialversicherungen. Sie müssten dringend ihr Risikomanagement überprüfen. Es sei «unglaublich, dass Sozialkassen dort Gelder anlegen, obwohl die HRE-Finanzprobleme lange bekannt sind», sagte er dem Blatt. (afp)