Frankfurt/Berlin. Am Dienstag beginnen in Bayern und Hessen die Tarifverhandlungen für die Metall und Elektroindustrie in Bayern und dem Tarifgebiet Mitte. Die IG Metall wird dabei 5,5 Prozent mehr Geld fordern. Die Arbeitgeber lehnen das als überzogen ab. In NRW gibt es bereits eine Einigung auf drei Prozent.

Die IG Metall hat ihre Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld für rund 3,7 Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie endgültig festgelegt. Am Freitag bestätigte der Gewerkschaftsvorstand in Frankfurt die vorherigen Beschlüsse der regionalen Tarifkommissionen. Die zunächst regional geführten Verhandlungen beginnen am Dienstag in Bayern sowie in Hessen für das Tarifgebiet Mitte, zu dem noch Rheinland-Pfalz und das Saarland gehören. Warnstreiks sind erst ab Mai möglich.

Die vorgeschlagene Laufzeit von zwölf Monaten sei gut zu überschauen, erklärte Gewerkschaftschef Berthold Huber. "Die 5,5 Prozent mehr Geld werden der Konjunktur in diesem Zeitraum Auftrieb verschaffen." Private Nachfrage könne Deutschlands Wirtschaft zusätzliche Dynamik verschaffen, sagte Vorstandsmitglied Helga Schwitzer. "Wer mehr Geld hat, kann mehr Geld ausgeben. Ganz einfach."

Metall-Arbeitgeber lehnen Forderung als zu hoch ab

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall lehnte die Forderung erneut ab. "5,5 Prozent fordern, wo es kein Wachstum gibt – das passt nicht", erklärte Präsident Rainer Dulger laut einer Mitteilung. Die Metall- und Elektroindustrie befinde sich in einer Wachstumspause, in der auch der Beschäftigungsaufbau im Oktober zu einem vorläufigen Ende gekommen sei. Es müsse derzeit darum gehen, die neuen Arbeitsplätze zu sichern statt sie zu gefährden, meinte Dulger. Der Tarifvertrag müsse lange Planungssicherheit und flexible Anpassungselemente enthalten. (dpa)