Düsseldorf. .

Nach zehnstündigen Gesprächen haben sich Arbeitgeber und IG Metall in der dritten Verhandlungsrunde am Mittwochmorgen auf einen neuen Tarifvertrag in der nordwestdeutschen Stahlindus-trie geeinigt. Die 75 000 Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen erhalten ab erstem März 2013 drei Prozent mehr Lohn.

Der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2014. Effektiv entspricht die dreiprozentige Erhöhung bei der 15-monatigen Laufzeit nach Berechnungen dieser Zeitung einem Lohnzuwachs von 2,4 Prozent. Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW, sprach von einer „insgesamt fairen Lösung“, die Arbeitgeberseite von einem „ausgewogenen Kompromiss“.

Die Gewerkschaft war mit einer Forderung von fünf Prozent in die Verhandlungen gegangen. Die IG Metall hatte vor der dritten Verhandlungsrunde größere Warnstreiks für den Fall angekündigt, dass diese ergebnislos bleiben würde.

Neben der Lohnerhöhung wurden weitere Verbesserungen für die Beschäftigten vereinbart. Mehr Metaller in der Stahlbranche haben nun einen Anspruch auf Altersteilzeit. Die Quote der Berechtigten steigt von vier auf fünf Prozent. Wer sich für Altersteilzeit entschließt, erhält statt eines einprozentigen Inflationsausgleich für die Abfindungszahlungen zum Rentenübergang den doppelten Satz.

Die Auszubildenden in der Stahlbran­che können nach der Vereinbarung ab sofort für die Altersvorsorge wirksame Leistungen in Anspruch nehmen. Als Anreiz für die private Vorsorge wird der Arbeitgeberanteil auf monatlich 26,59 Euro verdoppelt. Außerdem wurde der Anfang 2013 ausgelaufene Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung verlängert.