Berlin. Wer künftig zu einem Orthopäden, Haut- oder anderen Facharzt geht, braucht dazu eine Überweisung - das fordern zumindest Deutschlands Kassenärzte. Sie plädieren für drei Wahltarife bei der Krankenkasse. Patienten müssten dann tiefer in die Tasche greifen, wenn sie ohne Überweisung zum Facharzt gehen.
Deutschlands Kassenärzte wollen, dass Patienten nur noch mit Überweisung vom Hausarzt zu Orthopäden, Haut- oder anderen Fachärzten gehen. Der Gesetzgeber solle den Weg für drei Wahltarife bei der Krankenkasse freimachen, zwischen denen die Versicherten dann wählen müssten, forderte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, am Donnerstag in Berlin.
Als Standard schlägt die KBV einen Tarif vor, bei dem die Versicherten immer zuerst zu ihrem Hausarzt gehen müssten. Die KBV hofft, dass sich die oft langen Wartezeiten bei Fachärzten dadurch reduzieren lassen.
Die Versicherten sollen der Idee zufolge aber auch Tarife wählen können, bei denen die Arztwahl komplett frei bleibt. Dafür sollen dann Eigenbeteiligungen fällig werden, oder die Versicherten sollen die Behandlung beim Facharzt zunächst selbst zahlen und sich das Geld zurückerstatten lassen. Auf der elektronischen Gesundheitskarte solle vermerkt werden, wenn die Versicherten solche Tarife wählen. (dpa)