Berlin. Die Tariflöhne- und gehälter in Deutschland sind im vergangenen Jahr durchschnittlich um 2,7 Prozent gestiegen, wie das gewerkschaftsnahe WSI-Institut am Montag mitteilte. Im Gegensatz zu 2011 blieb den Konsumenten damit nach Abzug der Inflation wieder ein Plus von 0,7 Prozent.
Die deutschen Verbraucher haben im vergangenen Jahr wieder mehr Geld in der Tasche gehabt. Die Tariflöhne- und gehälter stiegen im Schnitt um 2,7 Prozent, wie das gewerkschaftsnahe WSI-Institut am Montag mitteilte. Im Gegensatz zu 2011 blieb den Konsumenten damit nach Abzug der Inflation wieder ein Plus von 0,7 Prozent im Geldbeutel. "Anders als im Vorjahr sind die tariflichen Grundvergütungen 2012 real wieder gestiegen", sagte der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Reinhard Bispinck. Bei den Effektivlöhnen, die auch für nicht tarifgebundene Arbeitnehmer gelten und die tatsächlichen Einkommen beziffern, gab es ein ähnliches Plus von 2,6 Prozent. Preisbereinigt blieben hier 0,6 Prozent übrig.
In der laufenden Tarifrunde stehen 2013 wieder Verhandlungen in Schlüsselbereichen an wie in der Metall- und Elektroindustrie, am Bau und im öffentlichen Dienst der Länder. Die bisherigen Tarifforderungen der Gewerkschaften bewegen sich zwischen 5,0 und 6,5 Prozent.
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Ab Jahresmitte dürfte es bergauf gehen
Konjunkturell bläst der Wirtschaft auch in diesem Jahr Gegenwind ins Gesicht. Nach einem Wachstum von 0,7 Prozent im vorigen Jahr geht etwa die Bundesregierung für 2013 nur noch von einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 0,4 Prozent aus. Allerdings dürfte es nach dem schwachen Winterhalbjahr ab Jahresmitte bergauf gehen. "Vor diesem Hintergrund und angesichts des krisenhaften Umfeldes in vielen europäischen Ländern kommt einer dauerhaften Stärkung der Binnennachfrage gerade in Deutschland aktuell eine besondere Bedeutung zu", sagte Bispinck. "Die Tarifpolitik kann dazu einen aktiven Beitrag leisten." (rtr)