Berlin. Unter dem Motto „Wir haben es satt“ haben am Samstag tausende Menschen in Berlin für eine Abkehr von der industriellen Landwirtschaft demonstriert. Anlässlich der Grünen Woche marschierten nach Angaben der Organisatoren rund 25.000 Demonstranten vor das Bundeskanzleramt.

Unter dem Motto „Wir haben es satt!“ haben tausende Menschen in Berlin für eine grundlegende Reform der industriellen Landwirtschaft demonstriert. Nach Angaben der Organisatoren zogen am Samstag 25.000 Menschen vor das Bundeskanzleramt; die Berliner Polizei wollte keine Angaben zur Zahl der Demonstranten machen. Der Protest richtete sich den Veranstaltern zufolge vor allem gegen die Massentierhaltung, den Einsatz giftiger Pestizide und den wachsenden Preisdruck auf die Erzeuger.

Die Großdemonstration fand das dritte Jahr in Folge anlässlich der Grünen Woche statt. Im Rahmen der Messe kam Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) am Samstag in Berlin mit rund 80 Kollegen zum Internationalen Agrarministergipfel zusammen, um über Strategien zur globalen Ernährungssicherung und ländlichen Entwicklung durch verantwortliche Investitionen zu beraten.

Weltweit leiden rund 870 Millionen Menschen an Hunger

Aigner und der Generaldirektor des Welternährungsprogramms FAO, José Gaziano da Silva, forderten zum Auftakt stärkere Investitionen in die Landwirtschaft in Entwicklungsländern. Sie seien entscheidend, um Hunger und Armut in der Welt zu bekämpfen, erklärten beide. Vor allem die Kleinbauern müssten in die Lage versetzt werden, mehr Nahrungsmittel zu erzeugen.

Weltweit leiden nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums immer noch rund 870 Millionen Menschen an Hunger und Unterernährung. Berechnungen der FAO zufolge investieren Landwirte in 76 Entwicklungsländern etwa 170 Milliarden Dollar (127 Milliarden Euro) jährlich in die Landwirtschaft. Das seien aber 83 Milliarden Dollar zu wenig, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. (afp)