Halver. .

3000 Kühe in Halver produzieren pro Jahr über 22 Millionen Liter Milch. Diese, wie er sagte, grobe Schätzung gab Thomas Wiethege, der 1. Vorsitzende des landwirtschaftlichen Ortsverbandes Halver, am Mittwochabend bei der Jahreshauptversammlung des Verbandes im Restaurant „Zum Berliner Platz“ bekannt.

Bislang fanden die Tagungen auf dem Hof Maiworm statt. Mit dem Wechsel wollte man erreichen, dass alle Teilnehmer den gleichen Anfahrtsweg haben. Die Resonanz auf die Veranstaltung war gewohnt hoch. Dem Verband gehören, wie Wiethege mitteilte, 162 Mitglieder an, darunter 35 Milchviehhalter. Nicht nur heimische Bauern nahmen an der Versammlung teil. Wiethege konnte mit Günter Buttighofer, dem Vorsitzenden des landwirtschaftlichen Kreisverbandes, und dem Geschäftsführer Ludwig Krämer zwei Vertreter des Westfälisch-Lippischen Kreisverbandes sowie mit Kreislandwirt Dirk Voß und Dr. Friedrich-Wilhelm Lüttgemüller, Geschäftsführer der Kreisstellen Märkischer Kreis/ Ennepe-Ruhr und Ruhr-Lippe, zwei Repräsentanten der Landwirtschaftskammer begrüßen.

Nachfrage ist sehr hoch

Zur Zeit, so knüpfte Buttighofer an die Ausführungen Wietheges zum Milchpreis an, sei die Nachfrage weltweit sehr hoch. Die Preistendenz sei steigend. Einkommensmindernd wirkten sich hingegen gestiegene Futtermittel- und Energiekosten aus. Diese Stichworte fanden sich selbstverständlich in Thomas Apelts „Satirischem Jahresrückblick“ wieder. Wie sagte er so schön: „Das Energie-Einspeise-Gesetz, das wird teuer.“ Die Politik handele nach der Devise: „Bloß keine Wähler verschrecken.“ Zudem gelte die einfache Parole: „Was lässt sich gut verkaufen?“

Ein Thema, das sich hierfür hervorragend eignet: Zuviel Antibiotika in der Massentierhaltung. Wiethege könnte sich vorstellen, dass Apelts Ausführungen einmal als Chronik der Landwirtschaft in gedruckter Form erscheinen.

Buttighofer informierte die Kollegen über den Wechsel an der Spitze des Deutschen Bauernverbandes. Seit Juni ist Joachim Rukwied neuer Präsident. Johannes Röring ist neuer Vorsitzender des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes. Buttighofer sprach die Landtagswahl in NRW an und die Themenliste, die Minister Johannes Remmel abarbeitet.

Bei der Aussage „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“ – gemeint ist, Agrarinvestitionen an tiergerechte Haltung zu koppeln – ärgere ihn besonders, dass die eigentliche Leistung der Landwirtschaft, nämlich die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel, immer weniger Beachtung finde, sagte Buttighofer.

„Es tut sich etwas in Richtung Entbürokratisierung“, stellte Ludwig Krämer heraus. „Der Agrardiesel-Antrag umfasst nicht mehr sechs, sondern nur noch zwei Seiten“, informierte er. Strom sei bekanntlich teuer, wandte sich Krämer einem anderen Thema zu. Landenergie sei ein Anbieter mit günstigen Konditionen, teilte er mit. Das derzeitige System der Betriebsprämie wird 2014 durch eine Basisprämie abgelöst. Da Prämienrechte auch gehandelt werden, empfahl Krämer die Laufzeit im Blick zu haben.