Hannover. Erst 1,1 Prozent mehr Geld, jetzt 1,7 – so lautet das Angebot des größten deutschen Energiekonzerns Eon an seine rund 30.000 Beschäftigten. Zu wenig, sagen die Gewerkschaften Verdi und IG BCE. Sie fordern 6,5 Prozent. Die Tarifverhandlungen wurden am Dienstag abgebrochen, es könnte Streik geben.

Der Tarifkonflikt beim Energiekonzern Eon spitzt sich zu. Nachdem am Dienstag auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen für die 30.000 Beschäftigten des Konzerns in Hannover ohne Ergebnis zu Ende ging, droht ein Arbeitskampf bei Deutschlands größtem Energieversorger.

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) kündigte an, ihre Verhandlungskommission werde nun vorschlagen, das Scheitern der Verhandlungen zu erklären. Gebe die große Tarifkommission grünes Licht, werde mit der Vorbereitung der Urabstimmung begonnen.

Eon hat das Angebot geringfügig auf 1,7 Prozent erhöht

Eon hatte in der dritten Verhandlungsrunde Lohn- und Gehaltserhöhungen von 1,7 Prozent angeboten. Doch reichte das den Arbeitnehmervertretern nicht. IG-BCE-Verhandlungsführer Holger Nieden sagte: "Damit ist klar: Sie wollen eine reale Minusrunde. Das ist mit uns nicht zu machen." Die IG BCE und die Gewerkschaft Verdi fordern 6,5 Prozent mehr Entgelt für die Beschäftigten.

Eon bedauerte den Abbruch der Tarifverhandlungen durch die Gewerkschaften und verteidigte das eigene Tarifangebot. Die Offerte stelle vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Situation des Konzerns bereits ein weitgehendes Entgegenkommen dar. (dapd)