Leipzig. Der bisherige Chef des Internet-Unternehmens Unister (geld.de, fluege.de) hat nach Ermittlungen wegen illegaler Geschäfte und Steuerhinterziehung den Chefposten niedergelegt. Thomas Wagner kündigte an, er wolle sich auf eine strategisch ausgerichtete Funktion zurückziehen.
Der Gründer des Leipziger Internet-Unternehmens Unister, Thomas Wagner, räumt inmitten von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft den Chefposten. Er werde in den kommenden Wochen von der Position des operativen Geschäftsführers in eine strategisch ausgerichtete Funktion wechseln, hieß es.
Gegen Unister ermittelt die sächsische Generalstaatsanwaltschaft wegen des Vorwurfs illegaler Geschäftemacherei und Steuerhinterziehung. Drei Führungskräfte waren nach Hausdurchsuchungen in Untersuchungshaft gekommen, sind inzwischen aber gegen Auflagen wieder frei. Medienberichten zufolge gehörte auch Wagner selbst dazu, weder Ermittler noch das Unternehmen haben dies aber bislang bestätigt.
Bereits zuvor Abzock-Vorwürfe von Verbraucherzentrale
Unister wurde 2002 von dem damaligen Studenten Thomas Wagner (34) gegründet. Er lenkte seither die Geschicke des Unternehmens, das unter dem Dach einer Holding Portale wie geld.de, preisvergleich.de oder fluege.de vereint. Nach eigenen Angaben beschäftigt Unister mehr als 1500 Mitarbeiter.
Im Sommer waren Abzock-Vorwürfe gegen Unister erhoben worden. Die Verbraucherzentrale Sachsen warnte öffentlich vor dem Portal fluege.de, wo bei der Buchung versteckte Gebühren aufgeschlagen würden. Unister-Chef Wagner wies die Vorwürfe zurück. Bei den aktuellen Ermittlungen geht es um den unerlaubten Vertrieb von Versicherungen sowie nicht abgeführte Versicherungssteuern. Auch in diesen Fällen wies das Unternehmen die Vorwürfe zurück. (mit dpa)