Washington. . Die Fische im Meer vor Fukushima sind noch immer so strahlenverseucht wie vor anderthalb Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie. Offenbar läuft noch immer verseuchtes Wasser ins Meer vor der japanischen Ostküste.
Rund anderthalb Jahre nach der Atomkatastrophe in Japan ist die radioaktive Belastung der Fische vor der Küste von Fukushima nicht zurückgegangen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Chemikers Ken Buesseler vom Ozeanografischen Institut von Woods Hole im US-Bundesstaat Massachusetts, die in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Science“ veröffentlicht wurde.
Buesseler geht davon aus, dass weiterhin verstrahltes Wasser aus dem Unglücksreaktor ins Meer läuft und verseuchter Meeresboden die radioaktive Teilchen ins Wasser abgibt.
40 Prozent der Fische ungenießbar
Auf Grundlage der Daten schätzt Buesseler, dass rund 40 Prozent der Fische vor der Küste Fukushimas nach den japanischen Grenzwerten ungenießbar sind. Einerseits nehme die radioaktive Belastung nicht ab, andererseits variiere sie von einer Fisch- und Krustentierart zur nächsten. Das erschwere die Einschätzung der Gefahren durch die Behörden.
Buesseler zufolge sind weitere Studien erforderlich, um die Herkunft des Cäsiums und anderer Radionuklide, die den Pazifik vor Fukushima weiter verseuchten, besser nachvollziehen zu können.
Im März 2011 hatten ein schweres Erdbeben und ein anschließender Tsunami zur Kernschmelze in der Anlage in Fukushima geführt. Es war die folgenschwerste Atomkatastrophe seit dem Unglück von Tschernobyl 1986. (afp)