München. Arbeitgeber zeigen sich mit ehemaligen Hartz-IV-Empfängern in ihren Betrieben sehr zufrieden. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor. Danach sind ehemalige Hartz-IV-Bezieher in ihren Jobs mehrheitlich pünktlich, teamfähig, flexibel, zuverlässig, motiviert und auch qualifiziert.
In den Job zurückgekehrte ehemalige Hartz-IV-Empfänger bekommen von ihren Arbeitgebern gute Noten. Zwei Drittel der Arbeitgeber sind mit der Leistung der ehemaligen Langzeitarbeitslosen zufrieden, ergab eine am Montag von der Bundesagentur für Arbeit (BA) in München vorgestellten repräsentative Umfrage des Allensbach-Instituts unter Firmen aus den Branchen Pflege, Handwerk und Gastronomie. Jeder Vierte der Arbeitgeber ist demnach sogar sehr zufrieden.
Der Bundesagentur zufolge war dies die erste Umfrage zu den Erfahrungen der Firmen mit ehemaligen Hartz-IV-Empfängern. BA-Vize Heinrich Alt forderte die Arbeitgeber angesichts der Ergebnisse auf, Bedenken über die Anstellung von Hartz-IV-Empfängern beiseite zu schieben.
Die Zufriedenheit der Arbeitgeber ist insgesamt gestiegen
Nach den von Allensbach im Auftrag der BA erhobenen Zahlen sind die ehemaligen Hartz-IV-Empfänger in ihren Jobs mehrheitlich pünktlich, teamfähig, flexibel, zuverlässig, motiviert und auch qualifiziert. Bei der Pünktlichkeit sind demnach 81 Prozent der Arbeitgeber zufrieden, 76 Prozent bei der Teamfähigkeit. Bei der Qualifikation der Mitarbeiter gibt es allerdings Abstriche - hier äußerte sich mit 53 Prozent nur gut jeder zweite Arbeitgeber zufrieden oder sehr zufrieden.
Im Vergleich mit den anderen Mitarbeitern sehen 55 Prozent der Befragten keinen Unterschied, 31 Prozent halten die Arbeit der ehemaligen Hartz-IV-Bezieher für schlechter. Nach Branchen betrachtet verändert sich allerdings die Zufriedenheit: In der Pflege mit 72 Prozent und in der Gastronomie mit 68 Prozent sind weit mehr Arbeitgeber zufrieden als im Handwerk, wo dies 60 Prozent sagten.
Ehemalige Hartz-IV-Empfänger seien motiviert und engagiert
Mit 35 Prozent gibt es im Handwerk auch den größten Anteil der Unzufriedenen - in der Gastronomie sind dies nur 21 Prozent und in der Pflege 17 Prozent der Arbeitgeber.
BA-Vize Alt erklärte, ehemalige Hartz -IV-Empfänger seien motiviert und engagiert - "auch wenn oder gerade weil ihre Biografien oft Ecken und Kanten haben". Angesichts der demografischen Entwicklung und des aufziehenden Fachkräftemangels müssten die Unternehmen bereit sein, "in dem einen oder anderen Fall eine Herausforderung anzunehmen. Die Umfrage zeigt, es lohnt sich." (afp)