Berlin. Das Kindergeld soll laut einem Medienbericht spätestens 2014 um zwei Euro erhöht werden. Grund sei eine geplante Anhebung des Kinderfreibetrages. Nach Berechnungen eines Steuerexperten führt die Erhöhung um zwei Euro zu Mehrbelastungen für den Bundeshaushalt von knapp 350 Millionen Euro.

Beziehern von Kindergeld steht offenbar eine kleine Erhöhung ins Haus. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, dürften die Sätze spätestens 2014 um zwei Euro angehoben werden. Das ergäben Berechnungen des Berliner Steuerexperten Frank Hechtner (FU Berlin) unter Verweis auf den Existenzminimumsbericht der Bundesregierung. Darin heiße es, der Kinderfreibetrag müsse spätestens 2014 um 72 Euro auf 4.440 Euro angehoben werden. Laut Hechtner würde das zugleich eine Erhöhung der monatlichen Kindergeldsätze auf 186 Euro für das erste und zweite Kind und auf 192 Euro für das dritte Kind bedeuten.

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Politiker von Union und FDP bestätigten das mögliche Kindergeldplus. "Wenn der Kinderfreibetrag steigt, dann steigt auch das Kindergeld", sagte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Florian Toncar. Nach Hechtners Berechnungen führt die Erhöhung um zwei Euro zu Mehrbelastungen für den Bundeshaushalt von knapp 350 Millionen Euro. Die Kindergeldsätze waren zuletzt zum 1. Januar 2010 angehoben worden.

Linke fordert Erhöhung des Kindergeldbetrags

Die Linkspartei fordert eine Erhöhung des Kindergelds. "Es ist absolut nicht nachzuvollziehen, dass das Existenzminimum für Erwachsene steigt und für Kinder nicht", sagte Parteichef Bernd Riexinger der Zeitung "Die Welt" . Er verwies darauf, dass das Kindergeld seit drei Jahren nicht mehr angepasst worden ist.

In dem Zeitraum habe es eine Inflation von sieben Prozent gegeben. "200 Euro Kindergeld und 300 Euro Kinderregelsatz wären ein kleiner Schritt zu mehr Gerechtigkeit", sagte Riexinger. Die Höhe des Kindergelds beträgt derzeit 184 Euro monatlich für das erste und zweite Kind, 190 Euro für das dritte Kind.