Duisburg. . Burkhard Weller, Autohändler und Geschäftsführer der Wellergruppe, greift Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen scharf an. Seine Studien zu Rabattaktionen am deutschen Automarkt schadeten der Branche. Dudenhöffer kontert.

Bizarrer Streit um Neuwagen-Rabatte: Professor Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center der Universität Duisburg-Essen sieht sich massiver Kritik ausgesetzt. Burkhard Weller, Autohändler und Geschäftsführer der Wellergruppe aus Osnabrück, wirft dem Experten vor, seine Forschungen zum Automarkt schädigten die Branche, „weil Sie schlicht Unwahrheiten verbreiten“, schreibt Weller in einem Brief. Schützenhilfe erhält Weller aus Wolfsburg: „Volkswagen begrüßt ausdrücklich den aktuellen offenen Brief von Herrn Burkhard Weller und schließt sich der Kritik voll und ganz an.“

Dudenhöffer hatte bekannt gemacht, dass die siebte Baureihe des VW Golf noch vor Marktstart mit Abschlägen von bis zu 27,5 Prozent angepriesen wurde. Laut Weller, der in seinen über 30 Häusern ne­ben VW auch Autos von Toyota und BMW vertreibt, betrage der „Durchschnittsrabatt eines Volkswagenhändlers beim Golf 7 rund 17 Prozent“. Dudenhöffer schließe von Einzelaktionen auf den gesamten Markt, betreibe „Rabattschleuderei“ und richte auch noch „volkswirtschaftlichen Schaden“ an, weil Kunden ihre Kaufentscheidung vertagen würden.

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Dudenhöffer hält dagegen

Dudenhöffer hält dagegen und liefert weitere Beispiele für Rabattaktionen. Ein „wichtiger Internetvermittler“ biete den Golf 7 aktuell mit über 22 Prozent Nachlass an. Der Vorgänger sei noch im September mit Rabatten bis 33 Prozent beworben worden. Dudenhöffer sieht aber nicht die Händler als Schuldige für die Rabattschlacht, sondern die Hersteller. „VW hat also in großem Maße auf den Verkauf des neuen Golfs mit nicht unerheblichen Prämien Einfluss genommen“, schreibt Dudenhöffer. Der Autoexperte rechnet auch für 2013 mit weiteren Rabattaktionen.