Düsseldorf. . Der Handelsriese Metro kommt nicht aus der Krise: Nach dem Abstieg in den MDax muss der Düsseldorfer Konzern nun auch noch einen Gewinneinbruch im dritten Quartal und einen Umsatzrückgang in Deutschland verkraften. Positiv entwickelte sich das Online-Geschäft.
Bei einem leicht um zwei Prozent auf 15,9 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz schrumpfte der operative Gewinn vor Abzug von Zinsen und Steuern (Ebit) im dritten Quartal deutlich auf 346 (Vorjahr: 563) Millionen Euro, teilte Metro am Dienstag mit. Auch vor Sondereffekten wie Restrukturierungsaufwendungen lag das Ebit mit 398 (614) Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahr. Unter dem Strich blieb ein Gewinn nach Anteilen Dritter von 77 (190) Millionen Euro. Der Gewinn blieb damit unter den Erwartungen des Marktes. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten bei einem Umsatz von 15,9 Milliarden Euro ein Ebit von 423 Millionen Euro und einen Überschuss von 162 Millionen Euro erwartet.
Für die schlechten Zahlen macht Metro die durch die Eurokrise bedingte Kaufzurückhaltung in Süd- und Teilen Osteuropas verantwortlich, aber auch geringere Immobilien-Verkäufe. Das Inlandsgeschäft schwächelte im dritten Quartal. Der Umsatz in Deutschland ging um zwei Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zurück. Als Gründe nennt Metro einen fehlenden Verkaufstag im September und das rückläufige Geschäft mit Nicht-Lebensmitteln. Von Januar bis September indes zog der Umsatz leicht um 0,5 Prozent auf 17,8 Milliarden an.
Kaufhof sticht positiv heraus
Positiv sticht die Warenhauskette Galeria Kaufhof heraus: Im dritten Quartal setzte sie 0,7 Milliarden Euro um. Das sind 1,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Flächenbereinigt betrug das Plus 3,3 Prozent. Unter dem Strich konnte der Kaufhof sein Ergebnis um sieben Millionen Euro verbessern. Es bleibt ein Fehlbetrag von zwei Millionen Euro.
Die schwächelnde Elektronikmarkt-Kette Media-Saturn konnte ihren Umsatz dank des angekurbelten Online-Geschäfts zwar um 3,4 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro steigern. Nach einem operativen Gewinn von 163 Millionemn Euro im Vorjahreszeitraum rutschte das Unternehmen von Januar bis September 2012 aber mit minus sechs Millionen Euro in die roten Zahlen.
Real-Warenhäuser stabil
Die Cash & Carry-Märkte profitierten vom Boom in Osteuropa und Asien und konnten ihren Umsatz weltweit um 2,1 Prozent auf 23 Milliarden Euro steigern. In Deutschland dagegen mussten die Metro-Märkte einen Rückgang um 3,6 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro hinnehmen. Das Ergebnis ging folglich um 113 Millionen auf 456 Millionen Euro zurück.
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Stabil erwies sich die runderneuerte SB-Warenhaus-Schiene Real. Der Umsatz sank leicht um 0,4 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. In Deutschland weist man flächenbereinigt ein Plus von 0,7 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro aus. Aber auch Real rutschte von Januar bis September mit minus vier Millionen Euro in die roten Zahlen. Im gleichen Zeitraum 2011 lag der Gewinn noch bei 13 Millionen Euro.
Der seit Jahresbeginn amtierende Metro-Chef Olaf Koch hatte erst Anfang Oktober seine Gewinnziele für 2012 zusammengestrichen. Koch rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem operativen Gewinn (Ebit) vor Sonderfaktoren von noch rund zwei Milliarden Euro. Das Ziel, den Umsatz gegenüber 2011 zu steigern, bekräftigte er erneut.