Bönen. . Bei einem Feuer in einer Textilfabrik in Pakistan starben 259 Menschen. Für die Hinterbliebenen will Kik nun eine „Soforthilfe“ in Höhe von insgesamt 500.000 Dollar zahlen – das entspricht etwa 1930 Dollar pro Opfer, umgerechnet 1490 Euro.

Nach einem verheerenden Brand in einer pakistanischen Jeansfabrik, bei dem vor rund sechs Wochen 259 Menschen starben, richten sich kritische Fragen an den Textildiscounter Kik. Denn die betroffene Fabrik hat vor allem für den deutschen Branchenriesen aus Bönen produziert. Wie Kik bestätigte, kamen zuletzt 75 Prozent der Aufträge für die Textilfabrik in Karatschi von dem deutschen Discounter.

Für die Familien der gestorbenen Arbeiter will Kik nun nach eigenen Angaben eine „Soforthilfe“ in Höhe von insgesamt 500.000 Dollar zahlen – das entspricht etwa 1930 Dollar pro Opfer, umgerechnet 1490 Euro.

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Ob mangelnde Sicherheitsvorkehrungen zu dem Feuer in der Fabrik geführt haben, lasse sich „heute noch nicht abschließend beantworten“, gab die Firma aus Bönen an. Die betroffene Fabrik mit dem Namen Ali Enterprise hat unter dem Label „Okay“ für Kik Jeans produziert, die für 15,99 Euro bei dem deutschen Discounter angeboten wurden. Bereits in der Vergangenheit hatte es Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Kik-Lieferanten insbesondere in Bangladesch gegeben.

„Das ist verdammt wenig“

Zusätzlich zur Soforthilfe versprach Kik „langfristig wirkende Hilfe für die betroffenen Familien“. Auch ein Programm zum „Brand- und Feuerschutz in der Textilindustrie“ werde derzeit erarbeitet, teilte Kik mit, ohne Details zu nennen. Die Gesamthöhe der Zuwendungen erreiche damit eine Million Dollar.

„Der Spiegel“ berichtete, in Pakistan sei Unmut über die Höhe der Hilfsgelder von Kik laut geworden. „Das ist verdammt wenig“, wird ein Gewerkschafter zitiert. „Außerdem wissen wir nicht, wann und über wen die Auszahlung erfolgen soll.“ Kik räumte ein, es „gestaltet sich schwierig“, die Gelder auszuzahlen.