Wiesbaden. Deutschland hat wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise im ersten Halbjahr rund 17,3 Milliarden Euro Schulden gemacht. Im Vorjahreszeitraum hatte der deutsche Staat noch einen Überschuss von sieben Milliarden Euro erzielt.
Deutschland hat wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise wieder milliardenschwere neue Schulden gemacht. Das Staatsdefizit betrug im ersten Halbjahr rund 17,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Dies entspricht einer Defizitquote von 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Vorjahreszeitraum hatte der deutsche Staat noch einen Überschuss von sieben Milliarden Euro erzielt.
Für das neue Minus ist unter anderem ein Wegbrechen der Steuereinnahmen verantwortlich, wie das Statistikamt mitteilte. So habe der Staat wegen der Wirtschaftskrise vor allem von Unternehmen deutlich weniger Steuern eingenommen. Zugleich sei in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich mehr für Konjunkturmaßnahmen und Sozialleistungen ausgegeben worden.
Dabei belasteten unter anderem die Ausgaben für die Kurzarbeit den Staatshaushalt stark. Auch die Erhöhung des Kindergeldes und die Zahlung eines Kinderbonus schlugen den Angaben zufolge auf der Ausgabenseite zu Buche.
Bundesamt bestätigt BIP-Anstieg im zweiten Quartal
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal 2009 um 0,3 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres gewachsen. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bestätigte am Dienstag diese bereits am 13. August bekanntgegebenen vorläufigen Zahlen, die einen Stopp der Rezession in Deutschland andeuten. Damit sei die deutsche Wirtschaft erstmals wieder leicht gewachsen, nachdem sie zuvor vier Quartale in Folge geschrumpft sei, erklärten die Statistiker. Gegenüber dem zweiten Quartal 2008 ging das BIP allerdings preisbereinigt um 7,1 Prozent zurück. (afp/ap)